Navid Kermani: "Das Alphabet bis S":Der Himmel im Bücherregal

Lesezeit: 4 min

Navid Kermani schreibt in der für ihn typischen Mischung aus Auto- und Dokufiktion, Journal und Reportage, Essayistik und Aphoristik. (Foto: IMAGO/IPON)

In seinem neuen Roman "Das Alphabet bis S" erzählt Navid Kermani von einer trauernden Schriftstellerin, die Trost in Literatur findet. Oder erzählt er von sich?

Von Kristina Maidt-Zinke

Der Slogan "Ein Roman, wie es noch keinen gab" verbindet sich seit 2011 mit dem zwölfhundertseitigen Werk "Dein Name" von Navid Kermani. In dem kühn kapitellosen Koloss hatte der deutsch-iranische Schriftsteller so gut wie alles festgehalten, was ihm in den vorausgegangenen fünf Jahren widerfahren, begegnet, aufgefallen und durch den Kopf gerauscht war. Manche erlebten das als Zumutung; die Mehrheit des professionellen Lesepublikums jedoch fühlte sich reich beschenkt. Was gewiss auch der Tatsache geschuldet war, dass Kermanis Kopf seit geraumer Zeit zu den klügsten im deutschen Sprachraum gezählt wird. Das Rauschen ist danach keinen Augenblick versiegt und in zahlreiche Bücher geflossen, zuletzt in einen wunderbaren Vater-Tochter-Dialog über Gott . Jetzt folgt, mit immerhin nur sechshundert Seiten, "Das Alphabet bis S" , angekündigt ebenfalls als "Roman" und als "Etwas, das es so noch nicht zu lesen gab".

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSoziologe Hartmut Rosa über eine Gesellschaft im Stress
:"Die To-do-Liste explodiert"

Soziologie-Superstar Hartmut Rosa über die Unsicherheit der Post-Corona-Gesellschaft, alte und neue Stressoren, seine Flugscham und das richtige Leben im falschen.

Interview von Max Florian Kühlem

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: