Nachruf:Trommelstürme

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Robert Plant nannte Mouzon einmal einen der wichtigsten Einflüsse für "Led Zeppelin". Nun ist der der Schlagzeuger Alphonse Mouzon im Alter von 68 Jahren gestorben.

Von Andrian Kreye

Es gab in den Siebzigerjahren eine Zeit, in der man Schlagzeuger wie Alphonse Mouzon "Monster" nannte. Das hatte vor allem damit zu tun, dass sich ihr Spiel hinter einer Band wie eine gewaltige, vielarmige Kreatur aufbaute und die Musik so eindeutig lenkte, wie es zuvor die Solisten und Pianisten taten. Ihre besten Momente hatten solche Schlagzeuger im kurzlebigen Genre des Jazzrock.

Auf Mouzons kürzlich wieder aufgelegtem Album "In Search Of A Dream" für das deutsche Label MPS hört man das noch mal in Reinform. Keyboarder Joachim Kühn und Gitarrist Philippe Catherine spielen ihre Linien betont reduziert, denn Mouzon füllt fast jeden Takt mit rasenden Paradiddles über eine große Batterie Tomtoms und hält trotz der Trommelstürme einen schweren Beat auf Kurs. Robert Plant nannte Mouzon mal einen der wichtigsten Einflüsse für Led Zeppelin. Was man aus John Bonhams schwerem Schlagzeugspiel gut heraushören kann.

Geboren wurde Mouzon in Charleston, South Carolina. Gleich nach der Oberschule ging er als Teenager nach New York. Dort arbeitete er am Broadway, wurde aber schon bald vom Big- Band-Genie Gil Evans entdeckt und für Aufnahmen angeheuert. Es folgten Jobs bei Roy Ayers' Ubiquity und McCoy Tyner. 1971 war er Gründungsmitglied der Gruppe Weather Report. Seinen hochvirtuosen Stil perfektionierte er als Mitglied von Larry Corryels The Eleventh House und auf seinen Soloalben für das Label Blue Note.

Die Liste der Musiker, mit denen er arbeitete, ist standesgemäß endlos und reicht von Jazzlegenden wie Miles Davis und Herbie Hancock bis zu Popstars wie Stevie Wonder und Carlos Santana.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist Alphonse Mouzon einem Krebsleiden erlegen. Er wurde 68 Jahre alt.

© SZ vom 28.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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