Nachruf: Regisseurin Penny Marshall gestorben

Sie war die erste Regisseurin eines Films, der mehr als 100 Millionen Dollar eingespielt hat: "Big" mit Tom Hanks. Nun ist Penny Marshall im Alter von 75 Jahren gestorben.

Für ein paar Jahre war Penny Marshall eine der erfolgreichsten Frauen in Hollywood. Ein Bronxkind, geboren am 15. Oktober 1943, und immer mehr als die Schwester oder die Ehefrau - Schwester von Garry Marshall, Frau von Rob Reiner, beide erfolgreiche Komödienregisseure. In der legendären TV-Serie "Laverne & Shirley" (1976 bis 1983) war sie, neben Cindy Williams, eine von zwei Frauen, die in einer Brauerei in Milwaukee arbeiteten, Jahre der mühsamen, frechen Suche nach Unabhängigkeit und dem Glück. Einige der Folgen der letzten Staffel durfte sie selber inszenieren. 1986 wollte dann Whoopi Goldberg, dass sie die Regie von "Jumpin' Jack Flash" übernehmen sollte, sie kam mit Howard Zieff nicht zurecht. Pennys zweiter Film war "Big" mit Tom Hanks - als Teenager auf Zeitreise im eigenen Körper -, es war der erste von einer Frau inszenierte Film, der über 100 Millionen Dollar einspielte. 1990 drehte sie ihren vielleicht schönsten Film, "Awakenings/Zeit des Erwachens"- im gleichen Jahr schuf Bruder Garry "Pretty Woman", Rob Reiner hatte gerade "Harry and Sally" gemacht. Ein riesiger Erfolg war "A League of Their Own/Eine Klasse für sich": Madonna, Geena Davis und Rosie O'Donnell mühen sich beim Baseball ab - es ist Weltkrieg, da sind die Männer anderweitig beschäftigt -, der Trainer ist Tom Hanks. Penny Marshall blieb dann durchaus im Hollywoodgeschäft, aber die Erfolge waren eher unspektakulär, und wenn es darum ging, die Mühen und Kämpfe zu beschreiben, die die Frauen in Hollywood für ihre Gleichbehandlung führten, wurde ihr Name kaum genannt. Robin Williams verkörpert in "Awakenings" einen Arzt, modelliert nach Oliver Sacks, in einer Anstalt, in der vor allem Katatoniker leiden, die er aus ihrem Schlaf befreien will. Montagnacht ist Penny Marshall gestorben, sie ist 75 Jahre alt geworden.