Nachruf:Horror-Regisseur Stuart Gordon ist tot

Mit dem Schocker "Re-Animator" baute er sich eine eingeschworene Fangemeinde auf und wanderte dann langsam in dem Mainstream.

Von Tobias Kniebe

Es sind ja doch die Rebellen, die neuen Zeiten und Formen zum Durchbruch verhelfen, und ein solcher war Stuart Gordon von Anfang an. Mit dem Organic Theatre in Chicago, wo er 1947 geboren wurde, sorgte er als erstes für Aufsehen, mit Stücken gegen das Establishment und der Uraufführung von David Mamets "Sexual Perversity in Chicago". Zum Kultfilmer für eine verschworene Weltgemeinschaft aber wurde er 1985 mit dem Low-BudgetFilm "Re-Animator", in dem er den Horrormeister H. P. Lovecraft für sich entdeckte und zugleich den Frankenstein-Mythos wörtlicher nahm als je zuvor: er schälte Hirne aus dem Schädel, ließ Knochen krachen und Gedärme sich wie Riesenschlangen winden, aber das war nicht nur schrecklich, sondern lustig. Damit wurde er zum Pionier des Splatterfilms, der dann mit ihm langsam in den Mainstream wanderte. Gordon blieb Lovecraft in drei weiteren Filmen treu, aber er machte auch Science fiction und sogar Disneyfilme. Am Dienstag ist er in Van Nuys, Kalifornien gestorben. Er wurde 72 Jahre alt.

© SZ vom 27.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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