Nachruf:Bonnie Pointer gestorben

Was für eine Stimme! Die Sängerin Bonnie Pointer. (Foto: George Brich/AP)

Ihre Stimme konnte kratzig sein wie die von Louis Armstrong, aber auch seidenweich. Mit ihren Schwestern feierte sie im Quartett "The Pointer Sisters" Erfolge. Jetzt ist Bonnie Pointer an einem Herzinfarkt gestorben.

Von Jan Kedves

Mit ihrer sensationell flexiblen Stimme sang sie Gospel wie Jazz, Bebop, R&B und Disco-Songs. Patricia Eva "Bonnie" Pointer () aus Oakland, Kalifornien, gründete 1969 mit ihrer Schwester June das Gesangsduo, aus dem später mit zwei weiteren Schwestern, Anita und Ruth, The Pointer Sisters wurden. 1974 gewann das Quartett einen Grammy für den Country-Song "Fairytale", den Bonnie und June geschrieben hatten. Er brachte die Pointer Sisters als erste afroamerikanische Gruppe in die Kult-Country-Show "Grand Ole Opry" nach Nashville. 1977 startete Bonnie eine Solo-Karriere beim Motown-Label. Ihre elegische Disco-Version des Hits "Heaven Must Have Sent You" endet mit einem wunderbar kratztiefen Scat à la Louis Armstrong. "Ich habe jetzt so viel Platz hier oben, ich kann fast fliegen!", antwortete Bonnie Pointer in einer TV-Show auf die Frage, wie es sei, ohne ihre Schwestern auf der Bühne zu stehen. Die feierten als Trio später noch größere Erfolge im Powerpop-Stil der Achtziger ("I'm So Excited", "Jump"). Als sie 1994 auf dem Walk of Fame ihren Stern enthüllten, war Bonnie aber wieder mit dabei. Sie starb am Montag im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt.

© SZ vom 10.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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