Musik:Musikalischer Protest: Recycling-Konzert von Mayrhofer

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Dresden (dpa/sn) - Plastikflaschen, Gläser, Kronkorken oder leere Kaffeekapseln: Komponist Gregor A. Mayrhofer hat aus Müll Perkussionsinstrumente konstruiert und ein „Konzert für Recycling-Percussion und Orchester“ geschrieben. Am 9. September wird das 40-minütige Werk in einem Konzert der Dresdner Philharmonie zu hören sein - mit Instrumenten, die Solistin Vivi Vassileva zuvor mit Mädchen und Jungen einer sechsten Klasse in Dresden herstellt. Wie die Philharmonie am Freitag mitteilte, endet mit dem Konzert zugleich das „Luftwurzel“-Projekt des städtischen Orchesters, bei dem seit April Weiden-Stecklinge und Sitzgelegenheiten den Vorplatz des Kulturpalastes zu einer grünen Oase machten.

Der Pianist, Komponist und Dirigent Gregor A. Mayrhofer hatte sein Recycling-Konzert als eine Art Protest gegen die Wegwerfgesellschaft konzipiert. „Aber kann Müll überhaupt klingen? Wir haben es probiert und dafür nichts Neues gekauft, sondern ausschließlich Weggeworfenes und Gebrauchtes wiederverwendet. Folien, Kunststoffe, Altglas, Altmetall - Materialien, die unseren Planeten im Restmüll nur noch belasten würden, haben wir zu neuartigen, quasi 'recycelten' Instrumenten mit einem ganz besonderen, individuellen Klang umgebaut“, schreibt Mayrhofer auf seiner Website.

Auf dem Konzertprogramm unter Leitung von Duncan Ward steht mit Beethovens 6. Sinfonie (Pastorale) zudem ein Werk, das nach den Worten der Philharmonie „den Bogen in eine Zeit spannt, als Klima- und Ressourcenschutz noch keine Rolle spielten, der Wert unserer Umwelt aber durchaus schon Thema für Komponisten war“.

© dpa-infocom, dpa:230901-99-40603/2

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