Museumsverband Rheinland-Pfalz:Pilotprojekt zu Suche nach NS-Raubgut in Museen

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Mainz/Ludwigshafen (dpa/lrs) - Der Museumsverband Rheinland-Pfalz startet ein Pilotprojekt, um die Herkunft von Kulturgütern an den Museen im Bundesland zu erforschen. „Ziel ist es, bei den Museen ein Bewusstsein für die Biografie eines Objektes und seine rechtmäßigen Vorbesitzer:innen zu schaffen“, teilte der Verband mit Sitz in Ludwigshafen am Donnerstag mit. Der Schwerpunkt der auf zwei Jahre angelegten Initiative liege auf der Beratung und Unterstützung der Museen zu allen wichtigen Fragen rund um das Thema Provenienz mit dem Fokus auf nationalsozialistischem Raubgut. Provenienzforschung beschäftigt sich mit der Herkunft (Provenienz) von Kulturgütern.

„Wiedergutmachen lässt sich das, was während des Kolonialismus und des Nationalsozialismus an unermesslichem Leid verübt wurde, nicht“, sagte Kulturministerin Katharina Binz (Die Grünen) laut Mitteilung. Jedoch könne eine Gesellschaft diese Zeit aufarbeiten, indem sie sich der Geschichte stelle und Verantwortung für sie übernehme. Das Projekt wird vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz gefördert.

Dem Museumsverband zufolge soll zunächst ein Überblick über die Herkunft der Museumssammlungen in Rheinland-Pfalz geschaffen werden. Verdächtige Provenienzen könnten anschließend durch eine externe Fachkraft geprüft werden.

© dpa-infocom, dpa:231109-99-888821/2

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