Martin Mosebach: "Taube und Wildente":Wie etwas Schönes zerfetzt wird

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Stilistische Anstrengungen, die ans 19. Jahrhundert erinnern, sind erkennbar Programm: Der Schriftsteller Martin Mosebach. (Foto: Erwin Elsner/picture alliance)

Sittlich leidenschaftslos, altväterlich anachronistisch, aber immer modern in der Sprache: Martin Mosebachs Roman "Taube und Wildente".

Von Hubert Winkels

Mit "Krass", seinem vorherigen Roman, hatte der Humorist Martin Mosebach nicht zum ersten Mal, aber doch ein außergewöhnlich gewaltiges Untergangsepos vorgelegt. Seitenstark der Roman, nacken- und willensstark der so gut wie allmächtige Wirtschafts- und Seelenführer Krass. Von einem verschwenderischen Festmahl in Neapel bis zur Friedhofsstadt in Kairo führt die breite Spur seines Verfalls. Und eine Putzfrau ist Zeugin. Wie immer sind es Dienstboten, die in der attraktiven Verbindung von Loyalität und Unterklasse übrig bleiben, wenn alles andere den Bach heruntergeht.

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