Mit "Krass", seinem vorherigen Roman, hatte der Humorist Martin Mosebach nicht zum ersten Mal, aber doch ein außergewöhnlich gewaltiges Untergangsepos vorgelegt. Seitenstark der Roman, nacken- und willensstark der so gut wie allmächtige Wirtschafts- und Seelenführer Krass. Von einem verschwenderischen Festmahl in Neapel bis zur Friedhofsstadt in Kairo führt die breite Spur seines Verfalls. Und eine Putzfrau ist Zeugin. Wie immer sind es Dienstboten, die in der attraktiven Verbindung von Loyalität und Unterklasse übrig bleiben, wenn alles andere den Bach heruntergeht.
Martin Mosebach: "Taube und Wildente":Wie etwas Schönes zerfetzt wird
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Sittlich leidenschaftslos, altväterlich anachronistisch, aber immer modern in der Sprache: Martin Mosebachs Roman "Taube und Wildente".
Von Hubert Winkels
Martin Mosebach:Außer Unverständnis gibt es für ihn nichts zu holen
Der Schriftsteller Martin Mosebach empfindet die Zukunft als Bedrohung, vermisst das Schöne, Heilige, Rätselhafte. Auf ein paar Gläser Wein bei einem, der von manchen scharf attackiert und von den anderen bedingungslos verehrt wird.
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