Es breitet eine stille Heimeligkeit sich aus in den Bildern dieser Graphic Novel, in den Hinterhöfen, wo vereinzelte Wäschestücke auf den Leinen herumhängen, als wären sie vergessen oder würden nicht mehr gebraucht, mit einem Stuhl in der Ecke und einem gekippten Wagen neben dem Tor, aber auch vor den großen Häusern mit ihren großbürgerlichen Fassaden und hohen schmalen Fenstern, in denen man noch die Damen sehen kann, die darin verschwunden sind. Ein stiller Frieden liegt über dem Helden der Geschichte, Knud Pedersen, wenn er erst mal einen Platz zum Schlafen gefunden hat, eine Liege mit einer Decke, oder eine geschützte Stelle im Wald oder eine Bank im Park. Da liegt er dann, lang ausgestreckt wie eine Puppe, die genug gezappelt und gespielt hat an diesem Tag.
Martin Ernstsen:Von der Stadt gezeichnet
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Knut Hamsun, Martin Ernstsen: Hunger. Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. Avant Verlag, Berlin 2019. 220 Seiten, 30 Euro.
Sein wertvollstes Utensil ist ein Bleistiftstummel: Knut Hamsuns Roman "Hunger" ist ein fantastisches Stück Literatur - Martin Ernstsen hat den norwegischen Klassiker in einen großartigen Comic übertragen.
Von Fritz Göttler
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