Markus Schroer: "Geosoziologie":Fatale Dynamik

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Kohlekraftwerk in der Lausitz: Strom ist teuer in Deutschland, zumindest die Industrie wird nun entlastet. (Foto: Florian Gaertner/Imago/photothek)

Der Soziologe Markus Schroer will den Blick der Gesellschaft auf ihre natürlichen Grundlagen verändern - aber ohne Öko-Romantik.

Von Herfried Münkler

Es sind zwei Fronten, an denen sich der Marburger Soziologe Markus Schroer positioniert: an der ökologischen, wobei er den Begriff des Anthropozäns nutzt, um auf die Gefahr einer Zerstörung der Erde durch die Menschen zu sprechen zu kommen, und an der soziologischen, an der er die Geschichte seines Fachs kritisiert, die sich allein und ausschließlich auf den Umgang der Menschen untereinander konzentriert und dabei das Zusammenleben der Menschen mit Pflanzen und Tieren aus dem Blick verloren habe. Schroer zeigt das am Begriff der "Weltgesellschaft", mit dem die soziologische Beobachtung unmittelbar vom Zusammenleben kleinerer und größeren Gruppen auf die ganze Welt überspringt, ohne dabei auch nur einen Augenblick bei Pflanzen und Tieren zu verweilen, also die irdische Existenz menschlichen Lebens und dessen Voraussetzungen ins Auge zu fassen.

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