Corona und Heiligabend:Frohes Fest, Leute

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Geschlossene Weihnachtsmarktstände: Nicht wenige werden den Wegfall der übergriffigen Veranstaltungen mit Gesang, Glühwein und Kerzen erleichtert registrieren. (Foto: Rene Traut/imago images)

"Schlimme Weihnachten": Lothar Wielers Warnung ist entsetzlich. Aber sie eröffnet auch völlig neue Möglichkeiten.

Von Nils Minkmar

In der postmodernen Bundesrepublik der ausgehenden Merkel-Jahre herrscht ein nie zuvor gekannter Grad an Freiheit und Toleranz, man kann leben, wie man möchte. Stadt oder Land, en famille oder single, gay, queer oder straight - es ist nicht alles perfekt, aber vieles ist in großer Vollkommenheit egal. Im Netz kann man die Regierung als neue SED, neue Nazis und Volltrottel beschimpfen, Pferdewurmkuren als Medikament anpreisen, man kann Philosophinnen, die eine andere Meinung vertreten als man selbst, ungestraft und viel gelikt eine "intellektuelle Gehirnblutung" unterstellen und vor jeder Partei im Bundestag als Ausgeburt des Teufels warnen. Kinder oder Hunde, Opel oder Lasten-Rad, Yoga oder Fußball, Schnitzel oder Veggie, das ganze Land ist doch in Wahrheit ein permanenter Individualisten-Kongress.

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