Literatur:Alice Munro in Abwesenheit mit Literaturnobelpreis geehrt

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Stockholm (dpa) - Die kanadische Schriftstellerin Alice Munro ist am Dienstag in Stockholm in Abwesenheit mit dem diesjährigen Literaturnobelpreis geehrt worden. Die 82-Jährige konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht zur feierlichen Verleihung im Konzerthaus kommen.

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Stockholm (dpa) - Die kanadische Schriftstellerin Alice Munro ist am Dienstag in Stockholm in Abwesenheit mit dem diesjährigen Literaturnobelpreis geehrt worden. Die 82-Jährige konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht zur feierlichen Verleihung im Konzerthaus kommen.

Den mit acht Millionen schwedischen Kronen (knapp 900 000 Euro) dotierten Nobelpreis nahm ihre Tochter Jenny Munro für sie von Schwedens König Carl XVI. Gustaf entgegen.

Munro war als „Meisterin der zeitgenössischen Kurzgeschichte“ mit dem bedeutendsten Literaturpreis der Welt ausgezeichnet worden. Die Vergabe an die 82-Jährige hatte im Oktober bei Literaturkritikern Begeisterung ausgelöst. Vor allem, dass nach zwei Jahrzehnten wieder eine Nordamerikanerin geehrt wurde, hatte viele Beobachter gefreut.

Die Kanadierin selbst hatte das Schreiben zuvor schon an den Nagel gehängt. Ihr vielleicht letztes Buch „Liebes Leben“ (Originaltitel: „Dear Life“) ist in der vergangenen Woche in Deutschland erschienen.

Weitere Auszeichnungen überreichte der schwedische König am Dienstag an die Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaft. Die Kanadierin Munro ist die einzige Frau unter den Geehrten in diesem Jahr. In Oslo verlieh das norwegische Nobelkomitee den Friedensnobelpreis an die Organisation zum Verbot von Chemiewaffen (OPCW).

Vor dem Stockholmer Konzerthaus nahm die Polizei vier Nackte bei dem Versuch in Gewahrsam, in das Gebäude zu gelangen. Zuvor hatten chinesische Künstler angekündigt, aus Protest gegen die Vergabe des Literaturnobelpreises an den Chinesen Mo Yan im vergangenen Jahr nackt zu demonstrieren.

Mo Yan hatte Empörung ausgelöst, weil er die Zensur in seiner Heimat indirekt verteidigt und sich geweigert hatte, sich einer Initiative von 134 Nobelpreisträgern zur Freilassung des inhaftierten chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo anzuschließen.

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