Leon Werth:Flucht in Frankreich

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Im Jahr 1940 floh der Schriftsteller Leon Werth aus dem besetzten Paris in die Provinz. Eine Eintagestour, die nun "33 Tage" dauerte.

Von Gustav Seibt

Der syrische Exodus verstört die seit Langem so friedensgewohnten Europäer, anders kann es nicht sein. Aber wie oft bei scheinbar neuen historischen Erfahrungen helfen die Beispiele der Geschichte. Europa hat selbst viele Fluchtwellen erlebt, und nicht ohne Grund erinnern sich viele Deutsche an die Vertreibungen der Jahre 1945 bis 1947, als etwa 12 Millionen Menschen aus den Ländern Osteuropas und des Balkans ins besetzte Deutschland gelangten. Die Bevölkerung Bayerns erhöhte sich innerhalb von zwei Jahren um mehr als ein Viertel, in Schleswig-Holstein verdoppelte sie sich gar. Die Willkommenskultur war so gemischt, dass einige Historiker vermuten, ohne die Anwesenheit von Besatzungsmächten wäre es nicht unblutig abgegangen.

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