Laurent Mauvigniers Roman "Geschichten der Nacht":Drei Brüder

Lesezeit: 4 min

Ein Dorf, wenige Menschen, ein Geheimnis: Laurent Mauvignier hat einen sehr minimalistischen Thriller geschrieben (Foto: via imago-images.de/IMAGO/ingimage)

Der französische Schriftsteller Laurent Mauvignier hat einen Dorf-Thriller geschrieben, der sich so langsam entfaltet, dass es eigentlich kaum zu ertragen ist. Trotzdem ist das Buch ein gewaltiger Erfolg.

Von Burkhard Müller

In Frankreich ist das Land nicht nur flach, sondern auch tief, la France profonde; die Dörfer liegen weiter auseinander als bei uns und sind oft viel kleiner. Der Weiler, um den es hier geht, hat genau vier Einwohner: Patrice Bergogne, der den Hof seines Vaters weiterführt, ein Bär von einem Mann, aber wortkarg und unsicher; seine Frau Marion, die in der nahen Kleinstadt arbeitet und mit ihrem weltläufigen Chic ersichtlich nicht hierhergehört; ihre gemeinsame kleine Tochter Ida; und die alte Christine, eine Künstlerin mit orangefarbenem Haar, die sich müde von der großen Welt abgewandt hat. Sie wohnt im Nachbarhaus; und wenn Papa und Mama noch bei der Arbeit sind, kehrt Ida nach der Schule bei ihr ein, in der Küche ihrer "Tatie". Ida will ein Bild für ihre Mutter malen, die morgen Geburtstag hat.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPolitisches Essay: "Traumland"
:Deutsche, bitte heult leiser

Als Kind wanderte Adam Soboczynski von Polen nach Deutschland aus, also ins Paradies. "Traumland" erzählt so klug wie hochamüsant von einer Nation, die viel hat, vor allem: schlechte Laune.

Von Joachim Käppner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: