Der Name des Performance-Kollektivs aus Berlin vom Ballhaus Ost klingt so gut: "Hysterisches Globusgefühl". Nur leider ist das, was die Gruppe im Pathos mit "Chaosgeräusche" zeigt, weder hysterisch, noch radikal, nicht einmal unterhaltsam. Hysterisches Globusgefühl treten an, einen Song über Punk, einen Song von grünen Haaren und Hausbesetzern zu performen. Konkret sieht das so aus, dass die fünf Performer in etwa 20-minütigen Loops folgende Handlungen wiederholen: Bier in ein Becken kippen. Sich ausziehen. In die Brühe steigen und sich darin wälzen, wahlweise einander ablecken. Zu wilden Trommelschlägen vom besetzen Haus singen, ein paar Gedanken zu Sophokles' "Antigone" rezitieren, die Faust recken und dem Publikum den blanken Hintern entgegen strecken. Dann alles von vorn, leicht variiert. Immer wieder fordert die Gruppe das Publikum auf, zu gehen, wann sich das richtig anfühle. Nach etwa einer Stunde fühlt es sich für die ersten richtig an.
Man muss annehmen, dass diese Gruppe sich irgendwas gedacht hat. Vermutlich sollen durch die ständige Nacktheit der Performer und die Pool-Orgien die eigene Verklemmtheit offengelegt und Schönheitsideale hinterfragt werden. Nur: Schocken tun ein paar rangelnde Frauen niemanden mehr. Dann die ständige Verkündigung, radikal sein, autonom leben zu wollen. Keinen heteronormativen, gesellschaftlich festgelegten Regeln folgen wollen auch keinen theatralen wie etwa die angemessene Dauer eines Theater-Abends. Das ehrt sie. Aber: Auch Radikalität braucht ein, zwei kluge Ideen jenseits zielloser Dauerparty, wenn man damit jemanden erreichen will. "Bisher saht ihr weiße privilegierte Kids, die in einer Brühe aus Bier und Wasser planschen", sagt eine Performerin nach etwa zwei Stunden. Ja, das ist es, was hier zu sehen ist. Mehr nicht.