Kunst:„Frau W.“ zurück am Wasser: Hoffmann-Skulptur sichtbar

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Dresden (dpa/sn) - Nach fast 30 Jahren im Verborgenen ist die Wasserballspielerin des Bildhauers Eugen Hoffmann (1892-1955) zurück in der Öffentlichkeit. Die knapp zwei Meter große Bronze wurde im Dresdner Schwimmsportkomplex aufgestellt. Es sei „ein schönes Ergebnis“ gemeinsamer Bemühungen, dass sie endlich wieder in Wassernähe und außerhalb des Museums sichtbar sei, sagte der Direktor der Städtischen Galerie, Gisbert Porstmann.

Über sechs Jahrzehnte war die 130 Kilogramm schwere Skulptur ein Blickfang des Sachsenbades. Seit Eröffnung des ursprünglichen Volksbades Pieschen 1929 stand sie am Beckenrad, nach Schließung der Einrichtung 1994 war sie Staffage illegaler Partys, bis der städtische Sportstätten- und Bäderbetrieb die Figur zur Sicherheit einlagerte. Für eine Ausstellung zur Dresdner Moderne 2019 wurde sie dann restauriert und bekam einen Ehrenplatz. Seitdem wurde „Frau W.“ in der Städtischen Galerie als Dauerleihgabe bewahrt - und ist nun trotz Verkaufs ihres alten Domizils wieder am Wasser.

Hoffmann, Meisterschüler von Karl Albiker an der Kunstakademie Dresden, war Mitglied der Dresdner Sezession und Kommunist. Die Nazis belegten ihn mit Ausstellungs- und Arbeitsverbot, 1937 wurden 39 seiner Werke beschlagnahmt und vier davon in der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil war er 1947 bis 1954 Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Dresden.

© dpa-infocom, dpa:230817-99-867532/2

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