Kulturpolitik:Im Würgegriff

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Theater in Seenot: Szene aus dem Stück "Untergang der Titanic", mit dem im September 2014 die neue Spielzeit am Volkstheater Rostock begann. (Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

In der ostdeutschen Theaterlandschaft nehmen die Erosionsprozesse zu - ein besonders krasser Fall ist Rostock.

Von Helmut Schödel

Draußen auf dem Land, hügelig oder flach, in kleinen oder auch schon größeren Städten, gibt es Theater, die von der überregionalen Kritik weitgehend unbesucht bleiben. Jenseits der Metropolen oder überhaupt von Häusern mit großer Tradition gehören sie zusammen mit den Kunstvereinen, dem Kino, dem Symphonieorchester zum städtischen Kulturleben. Ihre Bedeutung als wesentliches Zentrum städtischer Auseinandersetzung haben sie weitgehend verloren, aber eines müssen sie leisten: Die Bevölkerung muss sich mit ihrem Theater identifizieren können, hier besucht man seine lokalen Stars, hier bekommt man seinen eigenen "Faust" präsentiert, eine Tatsache, hinter der Qualitätsdebatten bisweilen zurücktreten. Das ist Kunst Marke Eigenbau, die sich von den Gastspielen in den Stadthallen und der Eventkultur abhebt. Bei den Premieren wirft man sich in Schale, man setzt auf Kooperation mit den Schulen, zunehmend auf Theaterpädagogik und auch auf Publikumsoffenheit.

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