Kulturhauptstadt "Ruhr.2010"
Eröffnungsfeier in Essen
Tief "Daisy" hielt die geplante Eröffnungsfeier nicht auf: Trotz Schneegestöbers und Minusgraden feierte das Ruhrgebiet am Samstag mit einem Fest unter freiem Himmel die Ernennung zur Kulturmetropole Europas. Die Eröffnungsfeier fand in der zum Weltkulturerbe gehörenden Essener Zeche Zollverein statt.Foto: dpa
Kulturhauptstadt "Ruhr.2010"
Kulturelle Kraft trotz Schnee
Die Tänzer schlidderten auf der Bühne durch Streusalz, in die Trompeten rieselte Schnee: dass es fast die ganze Veranstaltung über feinen Pulverschnee schneite, tat der Feier keinen Abbruch. Es war eine rasante Eröffnungsgala, die einiges von der kulturellen Kraft der Region mit über 200 Museen und einer Fülle von Musik- und Sprechtheatern zeigte. Direkt nach der Abfahrt der Prominenz öffnete die Zeche Zollverein ihre Tore für kostenlose Musik, Kabarett, Kunst und Theater für alle - Zehntausende werden bis zum Sonntagabend erwartet. Insgesamt sind in diesem Jahr rund 300 Projekte und 2500 Veranstaltungen in der Region geplant.Foto: dpa
Kulturhauptstadt "Ruhr.2010"
Ein begeisterter Bundespräsident
"Es könnte gar nicht besser sein", sagte ein gut gelaunter Bundespräsident Horst Köhler im grünen Jägermantel beim Festakt. Köhler würdigte den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Heute werde das Ruhrgebiet nicht nur mit seinen stillgelegten Zechen und Stahlwerken assoziiert, sondern auch mit dem Kulturschaffen im Land. Das Ruhrgebiet zeige, "wie sehr Kultur hilft, Würde zu bewahren und den Wandel zu vollziehen". Kultur helfe zugleich, "die Welt von heute zu verstehen und Möglichkeiten von morgen auszuloten".Foto: ddp
Kulturhauptstadt "Ruhr.2010"
Meltingpott statt Kohlenpott
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso (hier mit "Ruhr.2010"-Geschäftsführer Fritz Pleitgen), der auf Deutsch sprach, erinnerte daran, dass die Idee des modernen Europa mit Kohle und Stahl begonnen habe. Heute sei "der Kohlenpott" ein "Meltingpott" - also ein Schmelztiegel - der Völker und Kulturen. 25 Jahre nach Athen als erster Kulturhauptstadt im Jahr 1985 sei das Ruhrgebiet ein würdiger Titelträger, sagte der Portugiese. Schließlich habe sich die Region durch Vielfalt in Kunst, Kultur, Handel, Gewerbe und auch im Fußball bewiesen.Foto: dpa
Kulturhauptstadt "Ruhr.2010"
Wetterfestes Ruhrgebiet
Der im Ruhrgebiet aufgewachsene Pop-Sänger Herbert Grönemeyer komponierte für die Eröffnung seine "Ruhr-Hymne", mit dem Titel "Komm zur Ruhr", in der er die Region, ganz im Charakter des Schneetreibens, als "wetterfest", "schlicht" und "stur" beschrieb.Foto: dpa