Kulturgutschutz:Der mobile Mars

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Der Chemiekonzern Bayer lässt in London eine Renaissance-Statue versteigern, die in Deutschland hätte bleiben sollen. Die Dresdner Museen, denen das Stück 400 Jahre lang gehörte, gehen leer aus.

Von Jörg Häntzschel

Nordrhein-Westfalen ist berüchtigt für seinen lässigen Umgang mit Kunst. Wenn Geld lockt, zögert man dort nicht mit dem Verkaufen. Das gilt für Werke im öffentlichen Besitz wie die Warhols der staatlichen Spielbank genauso wie für die Kunstsammlung des WDR. Und für solche im Besitz von Firmen wie Jackson Pollocks "Elegant Lady", das Eon vor einigen Jahren abstieß. Trotz der damaligen Proteste setzt sich die Serie nun fort. Am 4. Juli will die Bayer AG bei Sotheby's in London eine Bronzestatue des Mars von dem berühmten Renaissancekünstler Giambologna versteigern lassen, die zu dessen einzigartigsten Werken zählt - und wohl unzweifelhaft zu "national wertvollem Kulturgut". Wie also konnten die Behörden in NRW die Ausfuhr durchwinken?

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