Kulturgeschichte:Die stärkste Waffe

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Lenin, Mussolini, Hitler, Goebbels, Stalin waren, jeder auf seine Weise, Cineasten: Peter Demetz erzählt von "Diktatoren im Kino".

Von Fritz Göttler

Peter Demetz: Diktatoren im Kino. Lenin – Mussolini – Hitler – Goebbels – Stalin. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2019. 255 Seiten, 24 Euro. (Foto: N/A)

Der eine war Greta Garbo leidenschaftlich verfallen, vor allem Anna Karenina, die sie in den Dreißigern auf der Leinwand verkörperte, der andere war extrem fasziniert von einem Torf-Film - über eine neue Technik zur Torfgewinnung: Joseph Goebbels und Wladimir Iljitsch Lenin, sie repräsentieren die beiden Extreme im Verhältnis, das Diktatoren des zwanzigsten Jahrhunderts - Lenin, Mussolini, Hitler, Goebbels, Stalin - zum Kino entwickelten. In seinem neuen Buch skizziert Peter Demetz, wie sie persönlich und emotional auf Filme reagierten und auf welche, in ihrer Jugend und dann im Amt, welchen Propagandawert sie dem Kino zutrauten und wie sie versuchten, das Kino zu dominieren. (Goebbels ist zwar nicht eigentlich ein Herrscher, aber doch treibende Kraft hinter seinem Diktator Hitler und wie dieser ein aufgeregter, nervöser und manchmal enervierender Kinofreak - mit dem Begriff Cinephilie möchte man ihn nicht ehren, weil der doch eine eher zarte, zärtliche Beziehung zum Medium beschreibt.)

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