Im Februar 1918 trat der Wirtschaftswirtschaftler und reichsweit einflussreiche Studiendirektor der Handelshochschule Köln Christian Eckert vor die Presse. Der Krieg mache es erforderlich, "streng wissenschaftlich und absichtslos das gesamte Gebiet der sozialen Fragen" zu behandeln, und er forderte deshalb ein "Institut für soziale Forschungen". Eckert schwebten drei Abteilungen vor, ein ausgearbeiteter Plan mit Stellenbesetzungen lag vor. Einen Monat später meldete die Stadt Köln, dass 120 000 Reichsmark für die Neugründung in den Stadthaushalt eingestellt worden seien. Im Juni 1919 wurden mit dem Philosophen Max Scheler, dem Soziologen Leopold von Wiese und dem Politiker und Kommunalwissenschaftler Karl Lindemann drei Direktoren benannt. Es ging dann auch gleich los.
Vorgeschichte der Kritischen Theorie:Die Väter der Gründungsväter
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Von Thomas Meyer
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