Thalia-Theater Hamburg:Zum Liebhaben

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Wer schleimt am besten? Lear (Wolfram Koch) verlangt von seinen Töchtern den Liebesbeweis. (Foto: Armin Smailovic)

Jan Bosse macht am Hamburger Thalia-Theater aus Shakespeares "König Lear" eine Komödie. Wolfram Koch in der Titelrolle verzeiht man leider alles.

Von Till Briegleb

Silbrig ist der Hofstaat König Lears. Silbrig sind die gerafften Showvorhänge an drei Seiten, silbrig die Haare, die Kostüme, die Musiker. Über ihnen hängt der Vollmond der durchgetanzten Nächte, die Discokugel, riesig in ihren Ausmaßen. Es ist eine Silbermine des oberflächlichen Glanzes, in welcher der eitelste Fehler der Theatergeschichte den Einsturz der bekannten Welt verursacht: Der Tyrann Lear will die Macht an seine drei Töchter abgeben, um nur noch Lebemann zu sein, knüpft jedoch die Gabe an einen Liebesbeweis. Sagt, wer hat mich am meisten lieb? Die Heuchlerinnen gewinnen die Pokale, Goneril und Regan. Wer dagegen die Wahrheit sagt, wie Cordelia und Kent, wird bestraft, bedroht, verbannt.

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