Kino:Die Qual der Wale

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Das üppige Programm des Dok-Fests München steht fest

Von Josef Grübl, München

Und jetzt zum Wetter: "Das fängt ja schon mal gut an", sagt Daniel Sponsel bei der Pressekonferenz des 34. Dok-Fests. Draußen vor der HFF liegen an diesem Apriltag die Menschen in der Sonne, drinnen stellt der Festivalleiter das Programm vor und übt sich in Ironie: "Willkommen bei bestem Dok-Fest-Wetter!" Bereits 2018 habe das größte Dokumentarfilmfestival Deutschlands unter den frühsommerlichen Temperaturen gelitten: Statt wie vorab angekündigt die 50 000-Marke zu überschreiten, kamen "nur" 45 500 Zuschauer. Das waren zwar etwas mehr als in den Vorjahren, für den erfolgsverwöhnten Sponsel kam das trotzdem einer Niederlage gleich.

Auch der Verlust eines Hauptsponsors schmerzt, dafür hat das Team erneut eine attraktive und aktuelle Filmauswahl zusammengestellt. Eröffnungsfilm ist die deutsch-kanadische Produktion "The Whale And The Raven": Mirjam Leuze erzählt darin von Umweltschützern, Ureinwohnern und Unternehmenskonglomeraten, die allesamt an einem Rückzugsgebiet für Wale in den Fjorden Westkanadas interessiert sind - wenngleich aus unterschiedlichen Gründen. Wie schon in den Jahren zuvor geht es im Deutschen Theater los, im selben Haus haben an den darauffolgenden Tagen acht weitere Dokumentarfilme ihre Premiere.

Von Mittwoch, 8., bis Sonntag, 19. Mai, stehen 159 Filme auf dem Programm, vier mehr als im vergangenen Jahr, sie kommen aus 51 Ländern und werden an 20 Spielorten in der Stadt aufgeführt. Die Retrospektive ist der peruanisch-niederländischen Regisseurin Heddy Honigmann gewidmet, als diesjähriges Gastland steht Russland im Fokus. Die Wetterprognose sage festivalfreundliche Temperaturen voraus, freut sich Sponsel und heizt mit Ausschnitten aus der Hambacher-Forst-Doku "Die rote Linie" oder dem Bundeswehr-Transgender-Film "I am Anastasia" die Vorfreude an. Der Online-Kartenverkauf hat begonnen: dokfest-muenchen.de.

© SZ vom 27.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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