Der hochrenommierte Modeschöpfer Kenzo Takada ist tot. Er starb im Alter von 81 Jahren in Neuilly bei Paris an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Das berichtete am Sonntag zunächst die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen Sprecher, später bestätigte das von Kenzo gegründete Modehaus den Todesfall auf Twitter. "Ruhe in Frieden, Meister", heißt es dort.
"Was für ein Gestalter!", teilte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo mit. Kenzo habe der Farbe und dem Licht Platz in der Mode gegeben. "Paris trauert heute um einen seiner Söhne", so die Sozialistin.
Takada stammte aus Japan, fast seine gesamte Designer-Karriere spielte sich aber in Paris ab. Sein Vorname wurde dabei zu einer weltweit bekannten Marke. Die verkaufte er bereits 1993 an den französischen Luxuskonzern LVMH des Milliardärs Bernard Arnault. 1999 zog der Modeschöpfer sich endgültig zurück. Zehn Jahre später ließ er seine Kunstsammlung mit etwa 1300 Stücken für knapp zwei Millionen Euro versteigern.
Für immer Paris
Kenzo schuf sein Modereich quasi aus dem Nichts. Er wurde am 27. Februar 1939 in Himeji in der Region von Osaka geboren. Seine Karriere begann er als Stylist in einer Kaufhauskette in Tokio. Als 25-Jähriger kam er Mitte der 1960er-Jahre nach Frankreich. Er landete damals mit einem Schiff in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille und reiste dann nach Paris weiter. Der Absolvent der renommierten Bunka-Gakuen-Modeschule in Tokio dachte zunächst an einen begrenzten Aufenthalt in der Metropole - und blieb für immer.
Kenzo war der erste Japaner, der sich in der knallharten Pariser Modebranche einen großen Namen machte. Seine erste Kollektion gestaltete er vor 50 Jahren, im Jahr 1970. In einer historischen Ladengalerie im Herzen von Paris führte er damals die Boutique mit dem Namen "Jungle Japonaise". 1976 zog er in größere Räume an der unweit gelegenen Place des Victoires um und gründete die Marke mit seinem Vornamen. 1983 erweiterte Kenzo das Programm dann auch um Herrenmode.
