Deutsche Dichtung:Humor war seine Waffe

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Sagt aus dem Exil "Hallo": Curt Blochs Heftcover von 1943, zu sehen im Jüdischen Museum Berlin. (Foto: Stiftung Jüdisches Museum Berlin)

Das Jüdische Museum Berlin zeigt das bislang kaum bekannte Werk des jüdischen Dichters Curt Bloch, der ab 1943 im niederländischen Versteck gegen die Nazis dichtete.

Von Lara Fritzsche

Man kann wohl annehmen, das hätte ihm gefallen. Diese Ausstellung und dass seine Gedichte den Deutschen noch mal zu Gemüte geführt werden. Der Dortmunder Jude Curt Bloch floh 1933 in die Niederlande und dichtete dort zwischen 1943 und 1945 in seinem Versteck in Enschede gegen Hitler an. Von der Nachwelt wahrgenommen zu werden, war dabei durchaus ein Antrieb. In einem seiner Gedichte heißt es: "Vielleicht kommen euch die Gedichte, die ich in eurer Sprache schrieb, in spätren Zeiten zu Gesichte, und täten sie's, wär mir's recht lieb." Bei dem niederländischen Mann, der ihn gemeinsam mit seiner Frau unterm Dach versteckte und ihm das Leben rettete, hoffte Bloch sich mit Weltruhm revanchieren zu können. Er soll ihm versprochen haben, er könne später Schulklassen durch sein Haus führen. So kam es nicht. Blochs Werk blieb unbekannt.

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