Gegenwartsliteratur:Die Améliehaftigkeit der Sprache

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Wie eine Schar LSD-verstrahlter Kinder: Die fiktive Johanna wird als flirrendes Wesen vorgestellt, affizierbar von Schönheit, allergisch allein gegen die Vorstellung, sich dem Älterwerden zu unterwerfen. (Foto: Wladislaw Peljuchno/Unsplash)

Es kunstmärchelt allzu wohlig vor sich hin: Johanna Maxls Debütroman "Unser großes Album elektrischer Tage" ist flirrend, sehnsuchtsvoll, uneindeutig und ein bisschen langweilig.

Von Juliane Liebert

Wer um die Wende zum 21. Jahrhundert in die Pubertät kam oder sich gerade anschickte, sie zu verlassen, konnte kaum verhindern, von Amélie Poulain traumatisiert zu werden. Im August 2001, einen Monat vor den Terroranschlägen auf das World Trade Center, startete der Film von Jean-Pierre Jeunet in den deutschen Kinos und transformierte Legionen mausgrauer Mittelstandsmädchen zu romantischen Pariserinnen (jedenfalls in ihren Träumen) mit betont verschmitzt lächelnden rot geschminkten Lippen, großen schwarzen Knopfaugen und schwarzem Bob mit verspielter Pony-Gardine auf dem Kopf.

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