Die Beziehungen zwischen Frankreich und dem Iran sind angespannt. Hintergrund ist ein Karikaturen-Streit und die anhaltende Kritik am gewaltsamen Vorgehen iranischer Sicherheitskräfte bei den Protesten. Als Reaktion auf die Publikation von Karikaturen durch die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo schloss Iran ein Jahrzehnte altes französisches Institut in Teheran.
Die Zeitschrift hatte am Mittwoch Karikaturen des Staatsoberhaupts Ali Chamenei veröffentlicht. Eine der ausgewählten Zeichnungen zeigt Chamenei, wie er sich an einem Strick in einem See aus Blut vor dem Ertrinken zu retten versucht. Immer wieder verspottet Charlie Hebdo iranische Politiker. Das Magazin wurde deshalb von der Islamischen Republik auf eine Sanktionsliste gesetzt.
Am Dienstag hatten Irans Behörden bekannt gemacht, dass zwei französische Staatsbürger wegen Spionage und "Verschwörung gegen die nationale Sicherheit" angeklagt wurden. Sie seien keine Touristen gewesen, sondern als Unruhestifter "mitten im Chaos" festgenommen worden, zitierte die Nachrichtenagentur Isna den Chef des Informationsrats der Regierung, Sepehr Chaladschi.
Nach Angaben der Justiz wurden seit Ausbruch der Proteste Mitte September mindestens 40 Ausländer festgenommen. Der Iran begründet die Festnahmen häufig mit dem Vorwurf der Spionage. Kritiker werfen Teheran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen.