Interview mit Roberto Saviano:Nichts an diesem Leben ist angenehm

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Roberto Saviano spricht während einer Veranstaltung. (Foto: dpa)

Der Autor Roberto Saviano wird von der Mafia mit dem Tod bedroht. Doch der neue rechtspopulistische Innenminister Italiens will ihm den Polizeischutz nehmen. Warum er Italien dennoch nicht verlassen möchte.

Interview von Alex Rühle

Der italienische Autor und Journalist Roberto Saviano, der sich in seinen Texten mit der organisierten Wirtschaftskriminalität befasst, steht seit 2006 unter Polizeischutz. Damals hatte er das Buch "Gomorrha" veröffentlicht, in dem er die Praktiken des organisierten Verbrechens und dessen enge Verflechtung mit legalen Wirtschaftsstrukturen und der Politik detailliert beschrieb. Saviano steht seither auf der Todesliste der Camorra und erhält regelmäßig Todesdrohungen. Nachdem er in der vergangenen Woche die neue italienische Regierung im Guardian scharf für ihre Flüchtlingspolitik kritisiert hatte, reagierte Matteo Salvini, Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident Italiens, mit der Drohung, ihm den Polizeischutz zu entziehen. Salvini wörtlich: "Die zuständigen Institutionen werden beurteilen können, ob er irgendeinem Risiko ausgesetzt ist - auch weil ich den Eindruck habe, dass er viel Zeit im Ausland verbringt. Sie werden berechnen, wie die Gelder der Italiener ausgegeben werden sollen. Ich schicke ihm ein Küsschen." Die Empörung in Italien ist groß, Salvini aber denkt nicht daran, zu dementieren. Saviano nannte ihn daraufhin auf Facebook "Minister der Unterwelt". Höchste Zeit für ein paar Fragen an Roberto Saviano, der per Mail geantwortet hat.

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