Literatur:Birgit Birnbacher bekommt Bachmann-Preis

Eine siebenköpfige Jury entschied in Klagenfurt über die Gewinnerin des Bachmann-Preises. (Foto: Gert Eggenberger/dpa)

Die österreichische Autorin wurde für ihren Text "Der Schrank" geehrt. Ihre Sprache sei "knisternd", heißt es in der Laudatio, und "rühre auf".

Die österreichische Autorin Birgit Birnbacher ist mit dem 43. Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden. Die 33-Jährige, die in Salzburg lebt, erhielt die mit 25 000 Euro dotierte Ehrung am Sonntag in Klagenfurt für ihren Text "Der Schrank". In der Ich-Erzählung geht es um eine soziologische Studie und das plötzliche Erscheinen eines Schrankes.

Die Laudatio hielt der Schweizer Literaturkritiker und Autor Stefan Gmünder. Er nannte Birnbachers Sprache "knisternd", sie "rühre auf". "Plötzlich steht ein Biedermeierschränkchen im Haus, alles im Text dreht sich um eine 36-Jährige, die im Prekariat lebt", wird er in einer Mitteilung des Preises zitiert. Ohne mit dem Zaunpfahl zu winken erzähle der Text vom Lebenskampf, aus der Ferne klinge Samuel Becketts "Endspiel" an.

Birgit Birnbacher hat Soziologie und Sozialwissenschaften studiert. (Foto: Amrei-Marie)

Seit Donnerstag haben acht Autorinnen und sechs Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei dem Literaturwettbewerb in Klagenfurt ihre Texte einer siebenköpfigen Jury präsentiert. Der Ingeborg-Bachmann-Preis wird seit 1977 in Erinnerung an die in Klagenfurt geborene Schriftstellerin Ingeborg Bachmann jährlich vergeben. Im vergangenen Jahr hatte die in der Ukraine geborene Schriftstellerin Tanja Maljartschuk den renommierten Literaturpreis erhalten.

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