Industriegeschichte:Der Stoff, aus dem die Hitze kommt

Franz-Josef Brüggemeier: Grubengold. Das Zeitalter der Kohle von 1750 bis heute. Verlag C. H. Beck, München 2018. 456 Seiten, 29,95 Euro. (Foto: Verlag)

Von Johan Schloemann

In die Sommerhitze passt das gut: lesen, woher die Energie der modernen Welt kam und wodurch sie sich bis heute erwärmt. Während in diesem Jahr die allerletzten Steinkohle-Zechen in Deutschland zumachen und noch mal Ruhrpott-Nostalgie aufkommt, hängt der weltweite Energiebedarf nicht nur weiterhin am Öl, sondern auch immer noch zu 40 Prozent an der Kohle. Verrückterweise importieren wir sogar noch billige Steinkohle zum Verfeuern aus anderen Kontinenten. Franz-Josef Brüggemeier hat eine Kultur- und Industriegeschichte geschrieben, die es mit den anderen großen Storys von global wirksamen Stoffen wie Tee oder Baumwolle aufnehmen kann. Das schwarze Gold befeuerte die Eisenbahn, den Kapitalismus, große Kriege und großen Wohlstand, gerade auch in Deutschland. Ein Glücksfall: ein Standardwerk, das man mit großer Spannung liest.

© SZ vom 28.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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