Im Museum Barberini:Blick auf die Künstler

Lesezeit: 1 min

Noch nicht mal ein Jahr ist das Barberini alt, doch schon eröffnet es seine dritte Ausstellung mit dem Titel "Hinter der Maske. Künstler in der DDR". Begleitend dazu wird erstmals seit 1995 die Galerie aus dem Palast der Republik gezeigt.

Von Johanna Pfund

Das Museum Barberini ist noch nicht mal ein Jahr alt, doch schon zeigt es seine dritte große Ausstellung mit dem Titel: "Hinter der Maske. Künstler in der DDR". Flankiert wird die Schau von einer Dokumentation: Die Werke aus der Galerie im Palast der Republik sind erstmals seit 1995 öffentlich zu sehen.

Ausgangspunkt ist einmal mehr - nach den Schauen zum Impressionismus und der amerikanischen Moderne - die Sammlung von Mäzen Hasso Plattner, der die von ihm gesammelten Werke aus der DDR bereits dem Barberini übereignet hat. Dies verpflichtet. Die Kuratoren Valerie Hortolani und Michael Philipp versuchen, sich vom politischen Blick auf die Kunst des deutschen Ostens in der Zeit von 1949 bis 1989 zu lösen und statt dessen die Kunst und die Künstler um ihrer selbst willen zu betrachten. In neun Kapiteln nähert sich die Schau diesem ambitionierten Ziel: Malerbilder, Spiegelungen, Formexperimente, Gemeinschaftsbilder, Erbansprüche, Schaffensorte, Maskenspiele, Glaubensfragen, Störbilder, so die Überschriften. Kunst in der DDR erscheint demnach nicht mehr als einzigartiges Phänomen, als vom Staat dirigiertes Finden von Themen und Schaffen von Werken, sondern als logische Weiterentwicklung und essentieller Bestandteil der Kunstgeschichte. Die Künstler lassen sich aber nicht völlig aus ihrer Umgebung lösen: Das zeigen die 16 großformatigen Werke, die 1975 für den Palast der Republik gemalt wurden und welche die Hauptausstellung ergänzen.

Die Ausstellung ist von 29. Oktober bis 4. Februar im Museum Barberini in Potsdam zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 19 Uhr, dienstags ist geschlossen. Jeden ersten Donnerstag im Monat hat das Haus bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 14 Euro, Kinder bis 18 Jahre zahlen nichts. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: "Hinter der Maske. Künstler in der DDR", herausgegeben von Ortrud Westheider und Michael Philipp, Prestel, 2017. Weitere Infos unter www.museum-barberini.com.

© SZ vom 28.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: