Helge Schneider:"Schulmeistern ist immer scheiße"

Lesezeit: 7 min

Ein bisschen wie ein ungewöhnlich nahbarer Soziologe von der Uni Duisburg-Essen: Helge Schneider. (Foto: Caroline Seidel/dpa)

Helge Schneider will den Menschen nicht die Welt erklären. Aber ein paar Sachen stören ihn doch sehr. Ein Treffen mit dem Künstler der absoluten Komik.

Von Hilmar Klute

Ein paar wenige Busminuten von der Stadtmitte weg sieht Mülheim an der Ruhr ein bisschen so romantisch aus, wie es heißt. Das ist ja sowieso das Interessante am Ruhrgebiet, dem Belohnungsland für tapfere Reisende, die schnell begreifen, dass man durch viel Hässliches hindurchlaufen muss, Fußgängerzone, Rathausplatz, Omnisbusbahnhof, um dorthin zu kommen, wo es dann sogar viel schöner ist als anderswo. Helge Schneider, Deutschlands weisester Musikphilosoph, wohnt dort, wo der Fluss, der Stadt und Land den Namen gibt, wie ein dunkelgrüner Badesee aussieht. Gänse statt Schwäne, Wohnmobile am Ufer, Trauerweiden. Ein paar Steinstufen führen direkt ins Wasser. Wer glaubt, in der Ruhr könne man nicht baden, hat die letzten fünfzig Jahre in Ruhrgebietskunde nicht aufgepasst. Schneiders Wohnung gehört zum Gelände einer ehemaligen Lederfabrik, zuletzt wurden hier Bandsägen hergestellt - die meisten Fabriken im Ruhrgebiet sind ja ehemalige Fabriken, das Wort dafür ist: Strukturwandel, es ist kein Erfolgsmodell geworden.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivAlexander Kluge und Jonathan Meese im Interview
:Im Namen der Freiheit

Alexander Kluge und Jonathan Meese im großen Interview: Zur Frage, was Kunst ausmacht - und warum wir in für die Kunst bedrohlichen Zeiten leben.

Von Alexander Gorkow, Matthias Grundmann; Fotos: Alessandra Schellnegger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: