Im schleswig-holsteinischen Wacken feiern an diesem Wochenende mehr als 75.000 Metal-Fans und machen das Dorf zur Heavy-Metal-Hauptstadt. Die schönsten Momente, die skurrilsten Outfits in Bildern. Beim 27. Wacken Open Air ist manches anders, als in den vergangenen Jahren. Eines bleibt gleich: Das Accessoire der Szene, die "Mano Cornuta", ist immer dabei. Das Handzeichen mit gespreiztem Daumen und kleinem Finger - auch liebevoll Pommesgabel genannt - bleibt ein Muss für jeden Festivalbesucher.
Die Band Skyline eröffnete am Freitag das Festival. Skyline war schon beim ersten Wacken Open Air im Jahr 1990 dabei, damals noch mit Festivalgründer Thomas Jensen an der Bassgitarre. Einige Fans hatten sich schon Stunden vor dem Auftritt an den Absperrgittern zur Hauptbühnen platziert, um sich die besten Konzertplätze zu sichern.
Es kann nie zu viel Metall sein: Die Gruppe Wasteland Warriors, die sich mit ihren Verkleidungen an den Kostümen des Films "Mad Max" orientiert, machte am Eröffnungstag das Festivalgelände unsicher.
Dreck und Schlamm ist der geübte Wacken-Besucher gewohnt, nicht umsonst lautet eine viel zitierte Redewendung "Duschen ist kein Heavy Metal". Und so sorgten auch in diesem Jahr heftige Regenfälle zum Auftakt der Veranstaltung für matschige Campingplätze - Schlammschlachten der Besucher inklusive. Das verschlammte Gelände bereitete manchen Festivalbesuchern schon bei der Ankunft Probleme. Der Polizei zufolge kam es zu teils stundenlangen Staus an der Geländeauffahrt.
Auf der Bühne standen am ersten Abend die britischen Musiker von Iron Maiden, die mit ihrem Auftritt auf der Kuhweide ihre Welttournee beendeten. Am Tag zuvor traten die Musiker gemeinsam mit ihren Roadies bei einem inoffiziellen Fußball-Freundschaftsspiel gegen eine Auswahl des FC Wacken an.
Bereits am ersten Tag feierten 10.000 Menschen trotz mehrerer Regenschauer ein gemeinsames Metal-Fest. Insgesamt erwarten die Veranstalter 75.000 Besucher.
Während des dreitägigen Events sorgen etwa 120 Metal-Bands für die Beschallung der Besucher, darunter The Haunted und Bullet For My Valentine.
Alkohol gehört für die meisten Festivalbesucher zum Feierspaß dazu. An den ersten Tagen gab es der Polizei zufolge nur einen Zwischenfall, der auf übermäßigen Durst zurückgeführt werden kann: Ein Betrunkener, bei dem 2,23 Promille gemessen wurden, fuhr ein Klohäuschen um.
"My first Wacken - Metal Queen" schrieb eine schwangere Besucherin des Open-Airs auf ihren Babybauch.
Einige Bewohner des 1800-Einwohnerdorfs Wacken verdienen an dem Hype um ihre Heimat mit. Der obligatorische Bierkisten-Transport, durchgeführt von der Dorfjugend, ist nur eine der jahrelang gewachsenen Traditionen.
Auf dem Festival-Gelände herrscht als Reaktion auf die jüngsten Gewalttaten in Ansbach, München und Würzburg ein Rucksack- und Taschenverbot. Besucher werden sorgfältig an den Eingängen abgetastet. Auch eine Seelsorgeteam ist vor Ort. 20 Helfer stehen für Musikfans in Krisensituationen rund um die Uhr für Gespräche bereit.