Fernsehen:Schauspieler Hans Peter Hallwachs ist tot

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Hans-Peter Hallwachs im Jahr 2010. (Foto: Soeren Stache/dpa)

Der gebürtige Brandenburger galt als einer der meistbeschäftigten Darsteller des deutschen TV. Er wurde 84 Jahre alt.

Der Schauspieler und Hörspielsprecher Hans Peter Hallwachs ist tot. Er starb bereits am 16. Dezember in Berlin und wurde 84 Jahre alt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Familienkreis erfuhr. Hallwachs zählte zu den meistbeschäftigten Charakterdarstellern im deutschen Fernsehen und spielte Nebenrollen in vielen "Tatort"-Krimis.

Hallwachs wurde am 10. Juli 1938 in Jüterbog, Mark Brandenburg, geboren. Nach dem Abitur in Plön und einem abgebrochenen Jura-Studium besuchte er die Fritz-Kirchhoff-Schauspielschule in Berlin.

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Sein Debüt gab er 1962 am Stadttheater in Rheydt in Max Frischs sozialkritischem Schauspiel "Andorra". Auch wenn er immer wieder auf verschiedenen Theaterbühnen auftrat, so wurde er einem breiten Publikum doch eher durch seine zahlreichen Fernsehauftritte bekannt.

Hallwachs war jedoch fast immer in Nebenrollen zu sehen. So spielte er allein in 16 "Tatort"-Krimis der ARD mit, unter anderem in der allerersten Folge "Taxi nach Leipzig". In der ZDF-Serie "Der Alte" hatte Hallwachs 13 Auftritte. Fernsehzuschauer kennen sein Gesicht auch aus der ARD-Serie "Mord mit Aussicht", wo er den Vater von Sophie Haas (Caroline Peters) spielte. Bei "Der große Bellheim" (1993) wirkte er ebenfalls mit. Noch 2020 war er in einem neuen Fall der ZDF-Serie "Letzte Spur Berlin" zu sehen.

Beliebt unter Hörspielfans

Auch in Kino-Filmen spielte er mit, unter anderem in Bully Herbigs "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1". Hallwachs galt als Künstler mit enormer schauspielerischer Bandbreite, der in seinen Rollen oft als kühler Machtmensch oder unnahbarer Einzelgänger auftrat.

Die Stimme von Hallwachs hat unter Hörspielfans Kultstatus. Unter anderem ist er in vielen Raymond-Chandler-Vertonungen der 1980er Jahre zu hören. Auch seine Hauptrolle in Edward Boyds "Fünf Finger machen eine Hand" aus dem Jahr 1969 gilt als ein Klassiker des westdeutschen Kriminalhörspiels.

Zur Konzentration übte er sich gern in japanischem Bogenschießen. Hallwachs war zweimal verheiratet. Der überzeugte Vegetarier hinterlässt zwei Töchter sowie einen Sohn. "Für uns spielte er immer Hauptrollen, ein langes erfülltes Leben lang", heißt es in einem Nachruf seiner Familie.

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