"Woyzeck" am Theater an der Ruhr:Das Gift Eifersucht

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Joshua Zilinske als Woyzeck in der Inszenierung von Glossy Pain. (Foto: Franziska Götzen)

Ein origineller "Woyzeck" vom Kollektiv Glossy Pain am Theater an der Ruhr.

Von Martin Krumbholz

Der "Wahnsinn" hat bei dem jungen Pathologen Georg Büchner viele Auftritte. Der Dichter Lenz, der wie Jesus eine Tote zum Leben erwecken will, ist ebenso verwirrt wie der Soldat Franz Woyzeck, der seine Geliebte aus Eifersucht erdolcht; aber auch einige der Todeskandidaten in "Danton" oder König Peter in "Leonce und Lena" sind ziemlich neben der Spur. Am Schluss der originellen, klugen "Woyzeck"-Überschreibung von Glossy Pain am Theater Mülheim an der Ruhr steht eher beiläufig die Frage im Raum, ob für den eifersuchtskranken Mörder mildernde Umstände in Anschlag gebracht werden können. Eine Antwort gibt es so wenig, wie der Femizid als solcher in der Inszenierung sichtbar gemacht wird.

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