In diesem Jahr wird der Georg-Büchner Preis an den Dichter und Romanautor Lutz Seiler verliehen. Seiler habe als Romancier und als Dichter zu seiner eigenen, unverwechselbaren Stimme gefunden, melancholisch, dringlich, aufrichtig, voll von wunderbaren Echos aus einer langen literarischen Tradition, so die Begründung der Jury der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Der 1963 in Gera geborene Seiler wuchs in Ostthüringen auf und arbeitete nach einer Lehre als Baufacharbeiter als Zimmermann und Maurer. Nachdem er in Halle Geschichte und Germanistik studiert hatte, ging er 1990 nach Berlin und arbeitet seit 1994 als freiberuflicher Schriftsteller.
Er debütierte zunächst mit Lyrik, 2007 wurde er für die Erzählung "Turksib" mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für seinen ersten Roman "Kruso" bekam er 2014 den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschien sein fünfter Gedichtband "schrift für blinde riesen" im Suhrkamp-Verlag.
Der Georg-Büchner-Preis wird jedes Jahr durch die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung an eine Schriftstellerin oder einen Schriftsteller vergeben. Für den Preis können von den Mitgliedern einer Jury Schriftstellerinnen und Schriftsteller vorgeschlagen werden, "die in deutscher Sprache schreiben, durch ihre Arbeit und Werke in besonderem Maße hervorgetreten sind und die an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben". Er ist mit 50 000 Euro dotiert.