Filmstarts der Woche:Welche Kinofilme sich lohnen - und welche nicht

Wir haben sie gefunden, die deutsche Komödienkatastrophe des Sommers. Und sie hat nichts mit Til Schweigers Tochter Emma zu tun. Die Kinostarts der Woche.

Alles, was kommt

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(Foto: © Ludovic Bergery - CG Cinéma)

Nathalie (Isabelle Huppert) erlebt etliche Krisen in Beruf und Familie. Was kommt also, wenn einem mitten im Leben die Dinge zwischen den Fingern zerrinnen? Die Antwort in Mia Hansen-Løves Film lautet: Man mache sich keine Illusionen, dass etwas besser werde - auch nicht in der Politik. Bei so viel Desillusion kommt freilich nicht mehr viel. Für die Politik ebenso wenig wie für das Kino. Sehen Sie hier "Alles, was kommt" in der Videokritik.

Antonio, ihm schmeckt's nicht

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(Foto: Twentieth Century Fox)

Die deutsche Komödienkatastrophe des Sommers. Unter Sven Unterwaldts Regie vernichtet die Fortsetzung der Bestsellerverfilmung "Maria, ihm schmeckt's nicht!" sämtliche Humorpotenziale, die in der Konfrontation deutsch-italienischer Klischees stecken mochten. Ganze Arbeit leistet dabei Alessandro Bressanello als grimassierender Papa-Padrone, der dem Schwiegersohn (Christian Ulmen) eine New York-Reise zur Tortur macht.

Captain Fantastic - Einmal Wildnis und zurück

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(Foto: dpa)

Überleben lernen müssen die Kinder bei ihrem wilden Vater Viggo Mortensen, im Film des Schauspielers Matt Ross. Eine Familie von Radikalindividualisten, von Alleskönnern: Felsen erklimmen, in der Natur oder in einem Supermarkt Nahrung erbeuten, Philosophie zitieren. Ein physisch-intellektuelles Abenteuer, wie es nur in Amerika möglich ist, dem Walden-und-Hippie-Land. Die entscheidende Probe für die Familie: Losziehen, um die Beerdigung der Mutter aufzumischen.

Comrade, Where Are You Today? - Der Traum der Revolution Comrade

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(Foto: Ilanga Films)

Die Finnin Kirsi Marie Liimatainen kommt 1988 in die DDR, um den Marxismus-Leninismus zu studieren. Ein Jahr später fällt die Mauer, die Schüler kehren in ihre Heimatländer zurück. In ihrem Dokumentarfilm besucht sie 25 Jahre später vier ehemalige Kameraden und fragt, was aus den gemeinsamen Idealen geworden ist. Dabei entsteht ein nachdenkliches und persönliches Zeitbild linker Bewegungen.

Conni & Co

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(Foto: dpa)

Nicht gerade von der Muse der Schauspielkunst geküsst trödelt Til Schweiger-Tochter Emma als Conni durch die Geschichte vom superfiesen Schuldirektor (Heino Ferch), dem herzige Kinder Unterricht in Tierliebe erteilen müssen. Mit ihrer Titelheldin holpert die Story so vor sich hin - bis Regisseurin Franziska Buch die Kids der Clique richtig ins Spiel bringt und sich das Kinderabenteuer dann doch spannend entwickelt.

Krieg und Spiele

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(Foto: Bildersturm Film)

Manchmal reißen Fragen philosophische Dimensionen auf, die einen erst recht beschäftigen, ja erschaudern lassen, wenn sie nicht beantwortet werden können. Solchen Fragen widmet sich Karin Jurschick in ihrer gründlich recherchierten Dokumentation Krieg & Spiele. Darin geht es um die Frage, was unbemannte Waffensysteme, die inzwischen autonom über Leben und Tod entscheiden können, was also Drohnen in ethischer Hinsicht bedeuten. Setzen sie die Schwelle des Tötens herab? Sind sie die besseren Entscheider? Und werden Soldaten zu Spielern, wenn sie Drohnen mit Joysticks über große Entfernungen hinweg lenken? Jurschick findet darauf keine schnellen Antworten, aber sie hat mit den richtigen Leuten gesprochen: Philosophen, Ausbildern, Computerspielprogrammierern.

Lowlife Love

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(Foto: Rapid Eye Movies)

Eiji Uchida erzählt einen Schwank über den japanischen Independentfilm beziehungsweise über dessen Produktionsbedingungen: Schauspieler werden ausgebeutet, Schauspielerinnen schlafen mit jedem, der ihnen eine Rolle verspricht, Regisseure sind machtgeile Egozentriker, Geld fehlt rundum, die Ruhmsucht hält alle bei der Stange. Für Satire zu verbittert, nähert sich die Geschichte eher dem Erotik-Horror-Subgenre.

Suicide Squad

8 / 8
(Foto: dpa)

Superschurken mutieren zu Superhelden in dieser Comicadaption von David Ayer, und Jared Leto spielt ihren Gegner, den legendären Joker, als soziopathischen Pimp. Das klingt leider lässiger als es ist, denn im Ergebnis mühen sich dermaßen viele Schauspieler ab, so exzentrisch wie möglich durchs Bild zu hüpfen, das der Actionfilm wie eine Borderline-Variante der Looney Tunes aussieht (siehe Feuilleton vom Mittwoch).

© SZ vom 18.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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