Filmstarts der Woche:Welche Kinofilme sich lohnen - und welche nicht

Die Rückkehr der Außerirdischen und ein 60-Jähriger mit Gebiss und Perücke - das sind die Kinostarts der Woche.

Von den SZ-Kinokritikern

Independence Day: Wiederkehr

1 / 10
(Foto: 2016 Twentieth Century Fox)

Selbst böse Aliens haben Sinn für Jubiläen. Exakt zwanzig Jahre nachdem sie von den heroischen Erdbewohnern um Präsident Bill Pullmann vertrieben wurden, greifen sie wieder an, und zwar - wie sollte es bei Roland Emmerich anders sein - mit noch viel größeren Raumschiffen. Die Helden von damals sind entweder tot (Will Smith), verrückt (Pullmann) oder altersmilde (Jeff Goldblum). Trotzdem schön, sie wiederzusehen - während die Nachwuchskämpfer ziemlich egal bleiben.

Mullewapp - Eine schöne Schweinerei

2 / 10
(Foto: Studiocanal)

Drei Freunde müssen Haus und Hof verteidigen - gegen das fiese Wildschwein Horst von Borst, das es auf eine Geburtstagstorte abgesehen hat. Für viele junge Zuschauer mag der Animationsfilm von Theresa Strozyk und Tony Loeser das erste Kinoerlebnis überhaupt sein, was ein wunderbarer Einstieg wäre.

Atomic Falafel

3 / 10
(Foto: Movienet)

Mimi und ihre Tochter verkaufen in ihrem Foodtruck in der Wüste Falafel. Drunter, in einer geheimen Kommandozentrale, plant das Militär den Erstschlag, um einem iranischen Atomangriff zuvorkommen. Als sich Mimi in einen Inspektor der Atomenergiekommission verliebt und ihre Tochter sich mit einer Iranerin anfreundet, geraten beide zwischen die Fronten. Dror Shauls Antikriegsfarce wurde sichtlich von Kubricks "Dr. Seltsam" inspiriert, ohne auch nur annähernd dessen treffsicheren Witz zu haben.

Bella e perduta - Eine Reise durch Italien

4 / 10
(Foto: Shellac)

Sie sind ein schönes Paar, Sarchiapone und Pulcinella. Der schwarze Büffel und die Figur mit der Schnabelmaske aus der Commedia dell'Arte, auf ihrer Wanderung durch Italien. Auf der sie viel mit dem Volk zu tun haben und mit dem Land, das kaputt gemacht wird von den Politikern und der Mafia. Trauer, Wut, und dennoch auch Utopie zeigt Pietro Marcello. Die Fantasy springt der Realität bei, zusammen haben sie einen zauberhaften Film geschaffen, der wie ein Seiltanz ist, aber nie aus dem Tritt gerät, der die Parabel benutzt als eine Form des Dokumentarischen.

Deutschland. Dein Selbstporträt

5 / 10
(Foto: Warner Bros.)

Deutsche Variante des Formats "Filme dein Leben an einem Tag". Aus der Fülle eingesandter Clips hat Sönke Wortmann nach dem Prinzip Nettigkeit ausgewählt. Viel Freizeit, Luftballons und Seifenblasen, wenig Schicksale. Ein Deutschlandporträt ergibt das nicht. Es fehlen die brisanten Themen, jede Andeutung eines Negativbilds wird sogleich mit Glückskeks-Philosophie weggewischt.

Meine Brüder und Schwestern im Norden

6 / 10
(Foto: Farbfilm)

Nordkorea? Das ist doch der Schurkenstaat mit dem Führerkult - es sind immer die gleichen Bilder, die wir sehen. Sung Hyung Cho aus Südkorea nähert sich dem Nachbarn beeindruckend unbefangen, ihr Film ist das Gegenteil von Propaganda. Jenseits der Staatsinszenierungen entdeckt sie fröhliche, freundliche Menschen, die eine Wiedervereinigung für möglich halten.

Meine griechischen Ferien

7 / 10
(Foto: EastWest Filmdistribution)

Ein Jugendfilm über Sommerferien am Mittelmeer, über erste Liebe und gefährliche Gangster: Drei finnische Jungs retten ein griechisches Mädchen, das entführt wurde, um einen Schatz aus Unterwasserhöhlen zu heben. Taavi Vartia macht aus den Jugendlichen keine Witzfiguren, und lehrt sie im Lauf des Abenteuers, dass man mit Zusammenhalt weiterkommt als mit Konkurrenz.

Streetdance: New York

8 / 10
(Foto: Square One / Universum)

Erzählerisch die bekannte Versöhnungsstory von Hip-Hop-Streetkids und Klassik-Ballerinas. Tänzerisch aber gelingen Regisseur Michael Damian und Choreograf Dave Scott mitreißende Szenen, die weit über dem Genredurchschnitt liegen. Für den Ballerina-Part wurde eine bildschöne Tänzerin aus dem St. Petersburger Mariinski-Ensemble gefunden: Keenan Kampa.

Toni Erdmann

9 / 10
(Foto: Komplizen Film)

Vater besucht Tochter auf Business-Trip in Bukarest und spielt dabei Rollen wie Toni Erdmann. Die eigentliche Hauptfigur in Maren Ades Cannes-Erfolg ist aber ein Hund. Der stirbt zwar schnell, aber wie er trabt ganz Film-Deutschland begeistert neben dem "Wir sind (fast) Palme"-Filme her. Was ebenso lustig ist wie der Film.

Unterwegs mit Jacqueline

10 / 10
(Foto: Jean-Claude Lother)

Der algerische Bauer Fatah wird von seiner Frau in den Stall ausquartiert, weil er sich mehr für seine Kuh Jacqueline interessiert als für sie. Deshalb pilgert er mit seinem Prachttier, das die samtigste Kuhhaut überhaupt hat, zur Landwirtschaftsmesse nach Paris, um es dort prämieren zu lassen. Diese Reise inszeniert Mohamed Hamidi als freundliches Völkerverständigungs-Roadmovie mit Gesangseinlagen.

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