Filmstarts der Woche:Welche Kinofilme sich lohnen - und welche nicht

Hannelore Elsner spielt Oma Ruth, die ihrer Enkelin dabei hilft, ihre jüdische Identität zu entdecken. Und Pierce Brosnan serviert als "Professor Love" großen Käse. Die Filmstarts der Woche.

Von den SZ-Kinokritikern

Sky - Der Himmel in mir

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(Foto: Lara Solanki / Le Bureau / Haut et Court)

Frei und immer in Bewegung, wie die Wolken am Himmel: Unter der Regie von Fabienne Berthaud gewährt Diane Kruger einen Blick hinter ihre makellose Maske als Hollywood-Star und zeigt verletzlichere Seiten. Als Romy bricht sie aus einer unglücklichen Ehe aus und lässt sich durch Amerika treiben. Schleichend wandelt sich das Road Movie zur rauen Liebesgeschichte.

Café Nagler

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(Foto: Salzgeber)

Das Kaffeehaus war in den Goldenen Zwanzigern der Treffpunkt der Bohème - so muss es auch im Berliner Café Nagler gewesen sein, da ist sich die israelische Regisseurin Mor Kaplansky sicher. Bei jedem Treffen schwärmt ihre Großmutter von dem Kaffeehaus, das die jüdische Familie 1925 zurücklassen musste. Inspiriert von ihrer Großmutter will Kaplansky einen Film darüber drehen. Doch das in Israel so bekannte Café kennt in Berlin niemand - das Projekt steht vor dem Scheitern. Mor will den Film nicht aufgeben, also bricht sie mit den strengen Regeln des Dokumentarischen. So ist "Café Nagler" ein Film geworden über die Kraft der Fantasie und ihre Macht, die Erinnerung lebendig zu halten. (Lesen Sie hier die ausführliche Rezension).

Einmal Mond und zurück

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(Foto: Paramount Pictures)

Mondfahrt-Familienabenteuer in 3D. Spanische Produktion und Regie von Enrique Gato, aber uramerikanische Story zur Ehrenrettung der Apollo-Mission. Das heldenhafte Kindertrio kombiniert Bastelgenie und Abenteuerlust und rettet Welt wie Mond vor einem fiesen Texaner. Pathos und Knalleffekte nach bekanntem Muster, als Sidekick aber eine herrlich verrückte Echse, die allen die Show stiehlt.

Erlösung

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(Foto: dpa)

Jetzt wurde ein dritter Krimi von Jussi Adler-Olsen verfilmt, mit den bekannten Protagonisten und einem neuen Regisseur: Hans Petter Moland. Es geht um Kindesentführung, Missbrauch, religiöse Sekten - alles ziemlich düster. Da wirkt es beinahe angebracht, wenn der ständige Ermittler Carl Mørck vor Depression kaum sprechen kann. Aber muss er deswegen gleich zum Glauben finden? (Sehen Sie hier die Videorezension zum Film.)

Hannas schlafende Hunde

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(Foto: Alpenrepublik GmbH)

Beginnt als beklemmende Milieuschilderung, gerinnt zum plakativen Lehrstück. Wels in Oberösterreich, 1967: "Es gibt viele hier, die uns immer noch vergasen würden", sagt Oma Ruth (Hannelore Elsner) zu Enkelin Hanna (Nike Seitz), die gerade dabei ist, ihre jüdische Identität zu entdecken. Als düsteres Zeitbild der Sechziger zeichnet Andreas Gruber diese Geschichte, nach Elisabeth Eschers Roman.

Himmelskind

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(Foto: dpa)

Die kleine Anna ist unheilbar krank, ihre texanische Bilderbuchfamilie betet für sie und hofft auf Gott. Von da an warten wir, dass er sich endlich meldet, und, oh Wunder, es geschieht: Ein Sturz auf den Kopf heilt das Mädchen. Ein bisschen auf den Kopf gefallen wirkt auch seine Mutter, gespielt von Jennifer Garner, die ausgiebig ihre sorgenvoll hochgezogenen Augenbrauen in die Kamera hält. Regie führt Patricia Riggen mit viel Licht aus der Postproduktion.

Keanu

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(Foto: Courtesy of Warner Bros. Picture; Warner Bros.)

Dieser Titelheld ist supersüß: Keanu ist ein Kätzchen. Was die beiden Cousins Clarence (Keegan-Michael Key) und Rell (Jordan Peele) alles anstellen, um Rells entführte Katze wiederzubekommen, erzählt die absurde US-Actionkomödie von Peter Atencio. Das altmodisch-sittenstrenge Duo gibt sich als skrupelloses Killerteam aus, um sich in eine Straßengang einzuschleusen und den Kater zu befreien.

Professor Love

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(Foto: dpa)

Großer Käse mit Pierce Brosnan: Ein ältlicher Cambridge-Professor heiratet seine Studentin und zieht mit ihr in ein absurd großes Haus nach Kalifornien. Als die ihn verlässt, macht er sich an ihre kaum ältere Schwester ran. Dann geht in Tom Vaughans Film noch irgendetwas mit der Green Card schief und der mexikanische Hausangestellte muss den Professor über die Grenze schmuggeln. Puh!

Rockabilly Requiem

9 / 13
(Foto: dpa)

1982, irgendwo in der graubraunen BRD-Provinz. Die Freunde Hubertus und Sebastian machen Rock'n'Roll, verlieben sich in ein Punkmädchen, lassen sich tätowieren. Vor allem aber kämpfen sie erbittert mit ihren Vätern. Ein etwas altmodisch inszeniertes Generationenporträt von Till Müller-Edenborn, das ganz von seinen großartigen Darstellern lebt.

Stolz und Vorurteil und Zombies

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(Foto: dpa)

Klingt nach dem feuchten Traum von gelangweilten Schülern, die mit Pflichtlektüre gequält werden - und so inszeniert es Burr Steers auch: Plötzlich wandeln Zombies durch den Klassiker und fordern zum Kampf! Der arrogante Mr. Darcy und die forsche Elizabteh Bennet haben in diesem Mashup-Kunstwerk noch ganz andere Happy-End-Sorgen als die Liebe, und die Mädchen tragen alle jede Menge Messer unterm Korsett. (Lesen Sie hier die ausführliche Rezension.)

Vor ihren Augen

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(Foto: dpa)

Als die Tochter einer FBI-Ermittlerin ermordet im Umfeld einer Terrorzelle gefunden wird, kollidiert das persönliche Schicksal ungünstig mit der nationalen Sicherheit. Im US-Remake des argentinischen Oscar-Gewinners verlagert Billy Ray den Krimischauplatz von der argentinischen Militärdiktatur in den amerikanischen War on Terror. Doch trotz Starbesetzung mit Nicole Kidman, Julia Roberts und Chiwetel Ejiofor bleibt der Film im Rückblendendickicht stecken.

Wanja

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(Foto: Flickfilm)

Anne Ratte-Polle, die Schauspielerin mit dem herrlich sprechenden Namen, sieht man eigentlich immer gern - auch als haftentlassenen Ex-Junkie bei der zaghaften Wiedereingliederung auf einem norddeutschen Pferdehof. Nur leider ist der Film auch dramaturgisch zaghaft. Die in Berlin lebende Schwedin Carolina Hellsgård inszeniert mit karger Zurückhaltung und zielt auf eingefahrene Arthouse-Muster, die sich eigentlich gerade auflösen.

Wie die anderen

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(Foto: Real Fiction)

Kinder und Jugendliche in Not. Und Psychiater und Psychologen, die engagiert, aber immer wieder auch hilflos versuchen zu helfen. So sieht der Alltag in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie aus, den Constantin Wulff in seinem Dokumentarfilm beobachtet. Ganz unaufgeregt, ohne Kommentar oder Interviews, beobachtet der Film die Patienten und ihre Ärzte - das hilft, Vorurteile gegen beide Gruppen abzubauen.

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