Filmfest-Tipp des Tages:Schurkenstück auf den Kanaren

Corneliu Porumboiu, der Meister des grotesken rumänischen Kammerspiels, hat einen cool verzwickten Reigen von Doppelspielen inszeniert

(Foto: Filmfest)

Cristi wird streng überwacht, sogar im Schlafzimmer haben seine Kripokollegen eine Kamera vors Bett placiert. Wenn also die mysteriöse Gilda ihn für einen besonderen Deal aufsucht, gibt sie sich als bestellte Edelnutte aus, das Geld steckt sie Cristi auf dem Flur selber zu, dann kommt sie im Bett, vor laufender Kamera, voll zur Sache. Cristi (Vlad Ivanov, ) ist korrupt, er will das Geld eines Drogendealers, der in Schwierigkeiten steckt, für sich abzweigen, und Corneliu Porumboiu, der Meister des grotesken rumänischen Kammerspiels, hat einen cool verzwickten Reigen von Doppelspielen drum herum inszeniert. Schicksalsträchtig zieht die Barcarole aus "Hoffmanns Erzählungen" durch den Film. In der Cinémathèque in Bukarest macht Cristi seiner Chefin Magda ein Angebot, auf der Leinwand gibt es die "Searchers" zu sehen. Am Ende hat die Liebe eine eigene Sprache, el Silbo, die Pfeifsprache der Ureinwohner von La Gomera, der idyllischen Kanareninsel, wo der Film zum großen Teil spielt.

La Gomera , Regie: Corneliu Porumboiu, Sa., 29. Juni, 17.30 Uhr, und Do., 4. Juli, 20 Uhr, jew. Astor Lounge im Arri

© SZ vom 29.06.2019 / göt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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