Film:Kritik an Johansson

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Die amerikanische Schauspielerin Scarlett Johansson ("Lost in Translation") wird für die Wahl ihrer nächsten Filmrolle scharf kritisiert. In dem Thriller mit dem Arbeitstitel "Rub & Tug" soll sie den Transmann Dante "Tex" Gill spielen.

Von Kim Maurus

Die amerikanische Schauspielerin Scarlett Johansson ("Lost in Translation") wird für die Wahl ihrer nächsten Filmrolle scharf kritisiert. Unter der Regie von Rupert Sanders will die 33-Jährige im Thriller mit dem Arbeitstitel "Rub & Tug" den Transmann Dante "Tex" Gill spielen. Der war in den Siebzigerjahren ein bekannter Mafioso in Pittsburgh und dort in diverse illegale Geschäfte verwickelt. Da Johansson selbst kein Transgender ist, löste die Besetzung unter LGBT-Schauspielern Proteste aus. Die transgeschlechtliche Darstellerin Trace Lysette schrieb auf Twitter: "Ich wäre nicht so wütend, wenn ich die gleichen Chancen auf nicht-transgeschlechtliche Rollen wie Jennifer Lawrence und Scarlett hätte. Aber wir wissen, dass das nicht der Fall ist." Transfrau und Schauspielerin Jamie Clayton twitterte: "Darsteller, die Transgender sind, bekommen nicht einmal Vorsprechen für etwas anderes als Transgender-Charaktere. Das ist das eigentliche Problem". Das Online-Magazin Bustle bat Johansson um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Über einen Sprecher ließ sie ihre Antwort mitteilen: "Sagt ihnen, dass sie sich für eine Stellungnahme an die Medienvertreter von Jeffrey Tambor, Jared Leto und Felicity Huffman wenden können." Die drei Darsteller sind nicht transgeschlechtlich, haben in der Vergangenheit aber Transgender-Protagonisten gespielt, Tambor zum Beispiel in der Amazon-Serie "Transparent". Der Fall ist nicht das erste Mal, dass Johansson und ihr Regisseur Rupert Sanders in die Kritik geraten. Die beiden haben bereits bei der Verfilmung des japanischen Manga-Klassikers "Ghost in the Shell" (2017) miteinander gearbeitet. Fans und Kollegen hatten sie im Vorfeld des Kinostarts des "Whitewashings" bezichtigt, da Sanders die Hauptrolle nicht gemäß der Comic-Vorlage mit einer asiatischen Schauspielerin, sondern mit Johansson besetzt hatte.

© SZ vom 06.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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