Favorit:Harun Farocki

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(Foto: Jens Ziehe/Photographie)

Wie man den Krieg sehen kann, ohne ihm ideologisch zu verfallen. "Mit anderen Mitteln" heißt die Ausstellung mit Werken Harun Farockis. Eine Sehschule durch Montage.

Von Volker Bernhard

Fünf Bildschirme zeigen fortlaufend kurze Ausschnitte aus Kriegsfilmen: Anpirschen unter Beschuss, verfehlte Kommunikation, leere Blicke, allgegenwärtige Explosionen, bis hin zur Nahaufnahme von Fotos in Brief- und Innentaschen. Der Künstler Harun Farocki nannte diese Befreiung des linearen Filmmaterials durch den Kunst-Raum "weiche Collage", sie entkleidet hier selbst ursprünglich patriotische Motive ihres Zaubers, während aus den Kopfhörern eine Collage aus Stakkatofeuer, Explosionen, Anweisungen, Flehen und Maschinendröhnen quillt, eine kakophonische Symphonie des Grauens.

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