Facebook:Prüfen und warnen

Marc Zuckerberg kündigt an, dass sein Konzern gegen Fake News vorgeht: Vor dubiosen Nachrichten soll gewarnt werden, dabei helfen unabhängige Faktenprüfer.

Von Bernd Graff

Facebook will der Verbreitung von "Fake News", also von bewusst gestreuten Lügen, über sein soziales Netzwerk nicht länger tatenlos zusehen. Wie die Agentur Bloomberg meldet, will das Netzwerk dazu künftig die Dienste unabhängiger Faktenprüfer in Anspruch nehmen und vor dubiosen Nachrichten deutlich erkennbar warnen. So hatte es etwa während des amerikanischen Wahlkampfs die massenhaft verbreitete Falschmeldung gegeben, der republikanische Kandidat Donald Trump werde vom Papst unterstützt.

"Angesichts der Dringlichkeit dieser Themen und des großen Interesses an einer Lösung" werde er über sein Vorgehen informieren, so wird Facebook-Chef Mark Zuckerberg zitiert. Man wolle sich "nicht selbst zum Schiedsrichter über Wahrheit und Lüge" aufschwingen, aber man wolle sich auf "vertrauenswürdige Dritte verlassen." Das Unternehmen arbeite daran, es seinen Nutzern leichter zu machen, gefälschte Nachrichten anzuzeigen, und technische Systeme zu verbessern, die Fake News automatisch erkennen sollen. Dazu wolle man sich auch mit professionellen Journalisten darüber verständigen, wie sie Informationen prüfen. Zuckerberg merkte an, dass die Verbreitung von Falschmeldungen sich zu einem "Big Business" entwickelt habe, dessen Geschäftsmodell Facebook nun attackieren möchte. Diese Äußerungen stehen damit in diametralen Gegensatz zu einem eigenen Kommentar, wonach es "verrückt" sei anzunehmen, dass Fake News einen Einfluss auf den Wahlausgang gehabt hätten.

© SZ vom 21.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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