Europa-Rede von Emmanuel Macron:Ein wenig Französisch

Lesezeit: 6 min

Emmanuel Macron trifft Wilhelm von Humboldt: In seiner Europa-Rede an der Sorbonne ging der französische Präsident von der Vielfalt der Sprachen aus. Das bedeutet das Ende des sprachpolitischen Jakobinismus.

Von Jürgen Trabant

Die Intellektuellen, welche die Französische Revolution getragen haben, wussten von ihren philosophischen Lehrern (Bacon, Locke, Condillac), dass die Sprache nicht nur ein Mittel zur Kommunikation mit anderen Menschen ist, sondern auch - und sogar vor allem - geistige Erfassung der Welt, Denken. Und sie verzweifelten daran, dass das in den Sprachen enthaltene Denken nicht mit den Vorstellungen aufgeklärter Wissenschaft übereinstimmt und dass die verschiedenen Sprachen auch noch verschiedene Formen dieses unaufgeklärten Denkens sind. Beide Eigenschaften der Sprache - Ungenauigkeit und Verschiedenheit - waren massive Hindernisse der Aufklärung.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: