Englische Literatur:Nicht alle Wege führen zum Herzen

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Der Brite Lawrence Osborne lässt in "Denen man vergibt" Fossilienhändler und Partymenschen in der Wüste Marokkos aufeinandertreffen - ein makaberes Kunststück voller unmoralischer Figuren wie in einem Film noir.

Von Jens Bisky

Ein Ehepaar fährt auf eine Party. Er ist Arzt, sie schreibt Jugendbücher, verbissener Streit hält sie zusammen, die Zärtlichkeit der Vorwürfe, die Unendlichkeit der Zickerei. Eingeladen hat ein schwules Paar, das sein Geld für einen demonstrativ dekadenten Lebensstil in Marokko verschleudert und gern laut und groß und rauschend feiert. Weit im Landesinneren haben sie beinahe ein ganzes Dorf gekauft. Den Einheimischen ist das Treiben unheimlich, vor allem der Alkohol und die nackten Männer, und doch bewundern sie den Reichtum.

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