Dresden:Royal Concertgebouw Orchestra eröffnet Musikfestspiele

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Die Musikfestspiele in Dresden stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Horizonte“. Intendant Jan Vogler möchte das Klassikfestival inhaltlich für andere Spielarten und so auch neue Horizonte eröffnen.

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Dresden (dpa/sn) - Majestätischer Auftritt: Das Royal Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam hat unter seinem künftigen Chefdirigenten Klaus Mäkelä die Dresdner Musikfestspiele eröffnet und schon beim Auftakt für einen Höhepunkt gesorgt. Für die Interpretation von Anton Bruckners 5. Sinfonie gab es am Freitagabend im Saal der Philharmonie im Kulturpalast tosenden Applaus, Bravo-Rufe und Standing Ovations. Das Concertgebouw Orchestra gilt als einer der besten Klangkörper der Welt und hat mit dem Finnen Mäkelä (28) einen Shootingstar der Dirigentenzunft verpflichtet. Er wird die Königlichen aus Amsterdam 2027 übernehmen und ist ab diesem Zeitpunkt zugleich Music Director des Chicago Symphony Orchestra. 

Intendant Jan Vogler verknüpft mit dem diesjährigen Motto auch die Hoffnung, dass die Gäste ihren eigenen musikalischen Horizont erweitern und sich neuen Spielarten öffnen. In seinen Begrüßungsworten zeigte er sich überzeugt davon, dass Kultur und insbesondere die Musik Menschen bessern könne. Kultur und Bildung könnten dazu beitragen, sensibler miteinander umzugehen, sagte er. Kulturelle Ereignisse gehörten daher genau wie der Sport ins Zentrum des gesellschaftlichen Lebens.  

Die Dresdner Musikfestspiele gelten als das bekannteste ostdeutsche Klassikfestival und zogen schon vor dem Fall der Mauer auch namhafte Künstler aus dem Westen an. Bei der Premiere 1978 trat Herbert von Karajan mit den Berliner Philharmonikern auf. Am Freitag begann offiziell der 47. Festspiel-Jahrgang. Allerdings gab es schon am Donnerstag ein vom Publikum umjubeltes Vorspiel. Richard Wagners „Walküre“ erklang in der Philharmonie auf historischen Instrumenten in einer konzertanten Fassung. Die Aufführung gehört zum musikalisch-wissenschaftlichen Projekt „The Wagner Cycles“, mit dem die Festspiele dem Originalklang der Musik Wagners zur Entstehungszeit nahe kommen wollen. Das Dresdner Festspielorchester und das Concerto Köln musizierten unter der Leitung von Kent Nagano. 

Bis 9. Juni bieten die Festspiel 60 Konzerte von Klassik bis Rock. Mit Philippe Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent sowie Jordi Savall treten auch Ikonen der Alten Musik auf. Ein Drittel der Konzerte entfällt auf die Sparten Jazz, Weltmusik, Elektro, Pop und Rock. Rocklegende Sting greift genauso in die Saiten wie Weltmusikerin Anoushka Shankar. Zu den Gästen gehören auch das Elektro-Pop-Duo Ätna, die Jazz-Sängerinnen Jane Monheit und Stacey Kent sowie das Royal Stockholm Philharmonic Orchestra. 

© dpa-infocom, dpa:240510-99-991363/2

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