Dok-Fest-Tipp des Tages:Drei Tage träumen

Im neuen Dokumentarfilm "Woodstock" von Barak Goodman sind zum Teil nie gezeigte Momentaufnahmen von Glück und Chaos zu sehen

Sie hatten die Wahl: Entweder sie errichten einen Zaun um die Weide der Milchfarm. Oder sie nutzen die drei letzten Aufbautage, um eine gewaltige Bühne zu zimmern. Die Organisatoren entschieden sich für die Bühne und damit für die Konzerte, aber gegen die Einnahmen aus dem Kartenverkauf. Finanziell war das wichtigste Open-Air der Geschichte ein Desaster, das durch den Konzertfilm aus dem Folgejahr 1970 von Michael Wadleigh abgepuffert werden konnte. Rechtzeitig zum Jubiläum "50 Jahre Woodstock" gibt es eine neue Dokumentation. Barak Goodman ("Oklahoma City"), der den Film beim Dok-Fest persönlich vorstellt, lässt die Auftritte von Jimi Hendrix, Joan Baez und den anderen Helden der US-Gegenkultur nebenbei laufen. Er montiert - zum Teil nie gezeigte - Momentaufnahmen von Glück und Chaos drumherum. Statt der erwarteten 50 000 Hippies kamen 400 000, die Regierung wollte die National-Garde schicken, aber bis zum Schluss sorgten doch die Hinterwäldler-Clowns der Hog-Farm-Kommune für so etwas wie Sicherheit. Drei Tage lang taumelte man durch "Peace, Love & Music" und träumte, so die Welt zu verändern. Geblieben ist der Traum, immerhin.

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Woodstock, Regie: Barak Goodman, Fr., 17. Mai, 21.30 Uhr, HFF, Open-Air, Eintritt frei; wo weitere Dok-Fest-Filme zu sehen sind, erfahren Sie hier

© SZ vom 17.05.2019 / zir - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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