Digitale Zukunft:Waffenstop

Die wichtigsten Entwickler von künstlicher Intelligenz versprechen in einer Selbstverpflichtung, keine Killerroboter fürs Militär zu konstruieren.

Von Andrian Kreye

Selbstverpflichtungen haben im Gegensatz zu Petitionen den Effekt, dass sie langfristig Wirkung zeigen. So hat das Future of Life Institute aus Cambridge, Massachusetts (Futureoflife.org) ein Gelöbnis aufgesetzt, mit dem Wissenschaftler, Ingenieure und Unternehmer, die künstliche Intelligenz entwickeln, versprechen, keine autonomen Waffen zu entwickeln.

"Künstliche Intelligenz wird zunehmend eine Rolle in Waffensystemen spielen", schreiben sie da. "Es gibt eine dringliche Chance und Notwendigkeit für Bürger, Politiker und Führungspersönlichkeiten, zwischen tragbaren und untragbaren Anwendungen künstlicher Intelligenz zu unterscheiden. In diesem Lichte sind wir, die Unterzeichner, uns einig, dass die Entscheidung, ein menschliches Leben zu nehmen, niemals an eine Maschine delegiert werden sollte."

Das Future of Life Institute wurde von Skype-Miterfinder Jaan Tallinn und dem Physiker Max Tegmark mit finanzieller Unterstützung des Tesla-Chefs Elon Musk gegründet, um die Entwicklung der KI weltweit in die richtigen Bahnen zu lenken. Tallin, Tegmark und Musk finden sich deswegen auch auf der sehr langen Unterzeichnerliste, auf der so ziemlich alle wichtigen Namen, Institute und Firmen stehen, die derzeit auf dem Gebiet der KI forschen. Auch Mitarbeiter der großen Konzerne stehen da. Die Firmen selbst haben sich noch nicht durchringen können.

© SZ vom 19.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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