"Santa Barbara" von Diana Markosian:Vertraue niemals der Erinnerung

Lesezeit: 4 min

Mit dem Projekt "Santa Barbara" hat sie sich nicht weniger vorgenommen, als ihre zerrüttete Familie zu heilen. (Foto: Diana Markosian/Magnum Photos)

Die in Russland geborene Fotografin Diana Markosian erzählt mit ihrem Ausstellungsprojekt eine berührende Familiengeschichte zwischen Ost und West.

Von Max Florian Kühlem

Die Vergangenheit ist unzuverlässig, ganz besonders die eigene. Das können zum Beispiel Leser des sechsten und letzten Bands von Karl Ove Knausgårds autobiografischem Romanprojekt lernen, in dem der Star der neuen Memoir-Welle auf die Metaebene wechselt und das Schreiben aus der Erinnerung reflektiert. Als ein Großonkel ihn angeht und der Falschdarstellung bezichtigt, gerät Knausgård ins Schwimmen: Sind die Umstände des Todes seines Vaters wirklich so schlimm gewesen, wie er sie beschrieben hat? Oder hat er maßlos übertrieben? Die Fotografin und Filmemacherin Diana Markosian bezeichnet genau diese Unklarheiten, Ungenauigkeiten oder Unschärfen, mit denen zu tun bekommt, wer über die eigene Vergangenheit arbeitet, als den spannendsten Moment ihrer Kunst. Mit dem Projekt "Santa Barbara" hat sie sich nicht weniger vorgenommen, als ihre zerrüttete Familie zu heilen. Dafür musste sie Teile ganz unterschiedlicher Puzzles zusammenfügen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAusstellung zur Schauspielerin Sarah Bernhardt
:Eine brillante Influencerin

Die Schauspielerin Sarah Bernhardt ist seit hundert Jahren tot - und noch immer eine Legende. Jetzt kann man ihr in Paris noch mal nahe sein.

Von Johanna Adorján

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: